Zweitliga-Start: Disziplinierte Fans, Trainer als Busfahrer
Bochum (dpa) – Begleitet von kuriosen und ungewöhnlichen Umständen hat am Samstag die 2. Fußball-Bundesliga den Spielbetrieb nach der Corona-Pause wieder aufgenommen.
Zwischenfälle waren bis zum Anpfiff keine bekannt. Die Fans in Bochum, Regensburg, Aue und Karlsruhe verhielten sich diszipliniert und hielten sich nicht im direkten Stadion-Umlauf auf.
In Bochum fuhr Heidenheims Trainer Frank Schmidt einige Spieler ins Stadion. «Wir sind mit Kleinbussen mit maximal vier Spielern gefahren», sagte Schmidt bei Sky: «Da hat es keinen Sinn gemacht, wen dazu zu holen. Und da wir alle den Führerschein haben, haben wir gesagt, wir machen das selbst. Und wir sind gut und sicher in Bochum angekommen.»
In Regensburg kamen die Jahn-Profis zum Spiel gegen Holstein Kiel in ihren Privatwagen einzeln zur Arena. Die Gäste fuhren mit zwei Bussen vor. Beim Aufwärmen lief im leeren und ansonsten stillen Jahn-Stadion Musik. Damit sollte wenigstens für etwas Normalität gesorgt werden, wie es von Seiten des Gastgebers hieß.
In Karlsruhe zogen sich die Profis des KSC in verschiedenen Räumen um. Einige etwa in den eigentlich für die Physiotherapeuten vorgesehenen Räumen, andere wie sonst auch in der Mannschaftskabine. Zuvor waren Spieler und Trainerteam getrennt voneinander zu der Partie gegen den SV Darmstadt 98 ins Wildparkstadion gekommen.
Das erste Tor im deutschen Profifußball nach der Corona-Zwangspause erzielte der Südkoreaner Jae-Sung Lee. Der 27-Jährige traf in der dritten Spielminute zur 1:0-Führung für Holstein Kiel im Auswärtsspiel gegen den SSV Jahn Regensburg. Für Lee war das achte Saisontor sicher das denkwürdigste.
Nach dem Treffer klatsche er sich mit den Mitspielern mit den Unterarmen ab, um in der Coronavirus-Pandemie keinen direkten Körperkontakt zu haben. In der Bundesliga und der 2. Liga war wegen des neuartigen Coronavirus über zwei Monate pausiert worden.
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(dpa)