Wolfsburg quält sich weiter: Mühsamer Sieg in Norderstedt

Norderstedt – Der VfL Wolfsburg hat sich in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals gequält. Eine Woche vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Borussia Dortmund mühte sich der in nahezu allen Belangen enttäuschende haushohe Favorit zu einem glücklichen 1:0 (0:0) bei Viertligisten Eintracht Norderstedt.

Vor 4500 Zuschauern im ausverkauften Edmund-Plambeck-Stadion, darunter HSV-Idol Uwe Seeler, war Neuzugang Ignacio Camacho (59. Minute) der Matchwinner für das Millionen-Ensemble, das keinen Klassenunterschied erkennen ließ. Die wackeren Norderstedter hingegen verkauften sich noch besser als im Vorjahr, als sie in Runde eins dem Zweitligisten Greuther Fürth (1:4) nach tollem Kampf unterlagen.

«Wenn wir das Zentrum dicht bekommen, lange die Null halten und zu gefährlichen Kontern kommen, dann haben wir eine Chance», sagte Dirk Heyne vor der Partie. Und der Eintracht-Coach, der als Torwarttrainer mit Borussia Mönchengladbach 1995 gegen Wolfsburg (3:0) den DFB-Pokal gewann, konnte zufrieden sein. Außer einem gefährlichen Schuss von Jakub Blaszczykowski, der an den Pfosten klatschte (17. Minute), ließ der in der Defensive gut organisierte Außenseiter lange nichts zu.

Im Gegenteil: Auch die Eintracht wurde auf einmal gefährlich, als ein als Flanke gedachter Schuss von Felix Drinkuth nur knapp über das Gehäuse ging (19.). Das Spiel des VfL, bei dem die Neuzugänge Camacho, Kaylen Hinds, Paul Verhaegh und John Anthony Brooks von Anfang an dabei waren, krankte vor allem daran, dass Nationalspieler Mario Gomez vorne in der Luft hing. Außer bei einem Distanzschuss (13.) war vom neuen VfL-Kapitän in der ersten Halbzeit nicht viel zu sehen.

Nach dem Wechsel setzte sich das einfallslose Spiel der Gäste fort. Die Hausherren hätten dies beinahe bestraft, doch Philipp Koch traf mit einem sehenswerten Freistoß nur den Außenpfosten (56.). Das war dann wohl der Weckruf für den schwachen Erstligisten, denn nach einem Eckball traf Camacho per Kopf zur glücklichen Führung.

Nun kontrollierten die «Wölfe» die Partie etwas besser. Allerdings hatten man den Eindruck, dass den Eintracht-Spielern auch allmählich die Kräfte schwanden. Gomez hatte die Entscheidung auf dem Fuß, doch sein Schuss landete auf dem Tornetz (81.). Auf der Gegenseite hätten Koch (82.) und der eingewechselte Sinisa Veselinovic (85.) ihr nie aufsteckendes Team fast noch in die Verlängerung gerettet.

Fotocredits: Christian Charisius
(dpa)

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