Wo drohen den Bundesligisten am Sonntag Stolpersteine?
Berlin – Auch am Sonntag müssen Bundesligisten im DFB-Pokal auf Stolpersteine gefasst sein.
SC Hauenstein – Bayer Leverkusen (Sonntag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Für den Fünftligisten aus der Pfalz ist es das größte Spiel der Clubgeschichte und die Premiere in der ersten Pokalrunde. Für die Partie gegen den Champions-League-Teilnehmer zieht Hauenstein in das 20 Kilometer entfernten Pirmasens um.
BESONDERES: In der Vorsaison wurde Hauenstein noch vom ehemaligen Weltmeister Jürgen Kohler trainiert und verpasste die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest knapp.
STOLPERFAKTOR: Der Pokalsieger von 1993 würde gerne an alte Cup-Erfolge anknüpfen. Leverkusen wird sich nach guter Vorbereitung wohl nicht übertölpeln lassen.
FC Germania Egestorf/Langreder – 1899 Hoffenheim (Sonntag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Hoffenheim blieb in der Vorbereitung von Verletzungen verschont. Bis auf Niklas Süle und Jeremy Toljan, die in Rio de Janeiro bei Olympia spielen, sind alle Profis an Bord.
BESONDERES: Julian Nagelsmann, der jüngste Trainer der Bundesliga, fühlt sich bei seiner Pokalpremiere wesentlich mehr unter Druck als bei seiner Amtsübernahme im Februar. Wie er dem «Kicker» sagte, sei die Situation damals deutlich bescheidener gewesen.
STOLPERFAKTOR: Gering. Zwar scheiterte Hoffenheim in der vergangenen Saison bereits in der ersten Runde bei 1860 München, Pokalspiele gegen Amateurteams gewann 1899 zuletzt jedoch immer souverän.
Bremer SV – SV Darmstadt 98 (Sonntag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Drei neue Spieler holten die «Lilien» in den vergangenen Tagen. Und noch immer ist der Kader nicht komplett. Darmstadt steckt im Neuaufbau, das Team muss sich erst finden.
BESONDERES: Darmstadt-Trainer Norbert Meier hatte seine große Zeit als Spieler in Bremen – allerdings beim großen Nachbarn Werder. Dort wurde er zum Nationalspieler und 1988 auch deutscher Meister.
STOLPERFAKTOR: Gering. Der Bremer SV ist zum dritten Mal nacheinander im DFB-Pokal dabei. In den vergangenen beiden Jahren verlor der Fünftligist gegen Eintracht Braunschweig und Eintracht Frankfurt.
SpVgg Unterhaching – FSV Mainz 05 (Sonntag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Mainz beschloss die lange Vorbereitung mit einem 5:0 gegen den Drittligisten Rot-Weiß Erfurt. Unterhaching startete mit sechs Siegen in sechs Spielen perfekt in die Regionalliga-Saison.
BESONDERES: Mit Danny Latza und wohl auch Yunus Malli fehlen Mainz Stammkräfte.
STOLPERFAKTOR: Vorhanden. Für die Mainzer war in den letzten drei Jahren spätestens in der 2. Runde Schluss.
1. FC Magdeburg – Eintracht Frankfurt (Sonntag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Acht Zugänge, elf Abgänge: Die Eintracht hat einen großen Umbruch hinter sich. Wie stark das neue Team ist, kann noch niemand einschätzen. Verteidiger Hector aus Jamaika steht vor seinem Debüt.
BESONDERES: Von 2009 bis 2011 spielte Maik Franz für die Eintracht. Nach dem Ende seiner Karriere arbeitet der 35-Jährige jetzt im Management seines Heimatvereins Magdeburg.
STOLPERFAKTOR: Hoch. In der vergangenen Saison flog die Eintracht beim damaligen Drittligisten Aue aus dem Pokal.
SF Lotte – Werder Bremen (Sonntag, 15.30 Uhr)
SITUATION: Die Sportfreude Lotte setzen auf den Heimvorteil. Ein Umzug in das benachbarte Osnabrücker Stadion war kein Thema für den Drittligisten. Werder-Coach Skripnik sieht seine Profis im Vorteil.
BESONDERES: Mit Drittligisten hat Werder im DFB-Pokal nicht immer gute Erfahrungen gemacht. In Heidenheim, Münster und Saarbrücken gab es zwischen 2011 und 2013 drei Pleiten für den Bundesligisten.
STOLPERFAKTOR: Ohne den verletzten Torjäger Pizarro könnte es bei Werder im Abschluss hapern.
Jahn Regensburg – Hertha BSC (Sonntag, 18.30 Uhr)
SITUATION: Bei Hertha BSC herrscht nach dem frühen Europapokal-Aus und schlechten Testspielen Krisenstimmung. Regensburg führt nach drei Siegen und einem Remis die Tabelle der 3. Liga an.
BESONDERES: Hertha-Trainer Dardai setzte Kapitän Lustenberger ab und ersetzte ihn durch Vedad Ibisevic.
STOLPERFAKTOR: Die Bayern aus Regensburg zogen zuletzt vor 13 Jahren in die 2. Pokalrunde ein. Doch auch die Berliner sind keine Pokal-Experten. Ausnahme: Der Halbfinaleinzug in der vergangenen Saison.
FC Erzgebirge Aue – FC Ingolstadt (Sonntag, 18.30 Uhr)
SITUATION: Ingolstadt hat eine Vorbereitung mit durchwachsenen Tests hinter sich. Aue gefällt sich als Underdog und baut auf Heimstärke.
BESONDERES: Die Oberbayern treten fast in Bestbesetzung an – nur Kittel sowie die Olympia-Teilnehmer Bauer und Christiansen fehlen.
STOLPERFAKTOR: Der Pokal ist keine Stärke des FCI, der zuletzt zweimal in Runde eins rausflog und bei neun Teilnahmen erst dreimal in die zweite Runde kam. Aue warf 2015 Fürth und Eintracht Frankfurt raus.
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(dpa)