Wie Verpackungsdesign und Umwelt harmonieren

Sauber muss sein, sicher auch – wie Verpackungsdesign und Umwelt zusammen kommen: Damit über die Umweltverträglichkeit von Verpackungen überhaupt diskutiert werden kann, müssen verschiedene Grundvorrausetzungen berücksichtigt werden, die das entsprechende Verpackungsdesign zunächst bedienen muss, damit die Umweltdiskussion sinnvoll ist.

Verpackungen müssen ein Produkt umhüllen und sicher bewahren. Eine Verpackung, die das Produkt nicht ausreichend schützt, ist, egal ob ökologisch sinnvoll oder nicht, eine schlechte Verpackung. Denn der Inhalt der Verpackung hat meist einen viel höheren Ressourcenwert, als die Verpackung. Zum Beispiel: Auch wenn eine Tomatensauce billig ist, in der Einkaufstasche verteilt ärgert sie den Kunden trotzdem. Demnach ist die Verpackung kein Selbstzweck (seltene Ausnahmen bestätigen diese Regel), vielmehr ist sie ein notwendiges Hilfsmittel. Zudem ist jeder Verpackungsentscheid auch ein Logistikentscheid, denn erst die richtig designte Verpackung ermöglicht eine sichere und effiziente Güterverteilung. Erst wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, kann man über die Verträglichkeit von Verpackungen diskutieren.

Die Regeln des Verpackungsdesigns

Dann allerdings sollte sich jeder Verpackungsdesigner jene Regeln zu Gemüte führen, die kürzlich in der Druckbranche als verbindlich verabschiedet wurden:

  1. Lieber Verpackung vermeiden als Verpackung vermindern: „So gut wie nötig, so wenig wie möglich!“
  2. Die eingesetzten Packstoffe sollten hinsichtlich ihrer möglichen Wiederverwertung überprüft werden.
  3. Verbundpackstoffe sollten tunlichst vermieden werden. Sie sind oft sehr schwer wiederzuverwerten, manchmal ist Recycling ganz und gar unmöglich
  4. Auf keinen Fall selber Packstoffe mischen (kein Etikett oder Packband aus Kunststoff auf eine Papierverpackung aufbringen).
  5. Daraus folgt: Mehrwegsysteme sind Einwegsystemen vorzuziehen.

Im Produktbereich Bücher kann man zum Beispiel festzustellen, dass vor allem Taschenbücher nur noch selten in PE-Folie einzeln verpackt werden. Die Verlage haben hier ein klares Zeichen zur Vermeidung von unnötigen Verpackungen gesetzt. Bei hochwertigeren Büchern ist dieser Trend noch nicht so stark ausgeprägt. Im Bereich von Zeitschriften wird beim Einzelversand mehr und mehr auf Packmittel verzichtet, auch dies ist positiv zu vermerken.

Kartonsysteme und PET-Flaschen besser für die Umwelt

Dagegen sind einigermaßen haltbare Lebensmittel wie Fertigsuppen oder Tomatensoßen, aber auch Produkte mit Frucht- oder Gemüsestückchen meist in Dosen, Glas, Getränkekartons oder Standbeutel abgefüllt. Diese vier Arten von Verpackungen wurden in einer europaweiten Untersuchung des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) in einer auf ihre Ökobilanz hin bewertet. Das klare Ergebnis der vom Studie lautet: Kartonverpackungen warten in allen Kategorien der Ökobilanz mit den besten Ergebnisse auf. Das Kartonsystem belastet die Umwelt um bis zu 60 % weniger als alle anderen Verpackungsarten – ob bei der Verwendung von nicht erneuerbarer Rohstoffen wie Metallen oder Erdöl oder dem Ausstoß von Kohlendioxid (CO2).

Eine andere Studie zeigt klar: Bei den Einwegverpackungen schneidet die Einwegglasflasche gegenüber PET schlechter ab. Dies liegt vor allem am größeren Einsatz von thermischer Energie und dem anfallenden Restmüll. Zudem ist zurzeit ein umweltfreundliches Recycling von PET-Flaschen momentan noch schwierig. Die stoffliche Verwertung war in Europa – Stand im Jahr 2000 – mit 20 Prozent der anfallenden PET-Verpackungen sehr begrenzt – zudem fehlen spezielle Verwertungsverfahren für beschichtete Flaschen.

Etwas weniger deutlich scheint der Vergleich von Mehrwegglas mit PET. Muss beispielsweise eine PET-Flasche zur stofflichen Wiederverwertung oft in den nahen Osten transportiert werden, ist die Verwendung von Glasmehrweggebinden vergleichsweise ökologischer. Bei diesem Beispiel zeigt sich auch ein weiteres übergeordnetes Prinzip in der Diskussion: Verpackungsdesign und Umwelt. Die Verpackung muss sich immer gezielt auf das individuelle Produkt ausrichten. Zudem muss es seinen Produktions- und Vertriebszyklus berücksichtigen. Erst dann kann es die grundsätzlichen Umweltverträglichkeits-Richtlinien berücksichtigen.

Mehr zum Thema findet sich auf der Seite der Designer von justblue.design: Verpackungsdesign Hamburg. Die Pressemitteilungen der Firma: Justblue Design.

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