Wie soziale Netzwerke nerven-Digitale Freunde
Der Fortschritt war schon immer zweischneidig und hatte seine Kritiker. Wissenschaftler feiert während die Kirche hetzte. In meinem Fall handelt es sich um wenig er revolutionäre Sachen als die Industrialisierung oder Darwins Theorie, ist aber trotzdem nicht minder diskussionswürdig: Soziale Netzwerke.
Facebook, StudiVz aber auch Jappy sind soziale Netzwerke, die zwar einige Unterschiede haben aber alle auf die Neugier der Menschen anspielen. So viele Vorteile ich an ihnen sehe, so sehr stressen sie mich auch. Natürlich ist es super für mich, wenn ich eine Art digitales Adressbuch habe und auf einfachste Weise Kontakte aufnehmen und pflegen kann. Ich habe wichtige Daten im Überblick und sehe, wenn sich bei meinen Leuten etwas Neues tut und werde erinnert wann sie Geburtstag haben.
Schlimm wird es nur, wenn Menschen andere Menschen suchen, Bilder und Profile nach Indizien absuchen und jedem den sie kennen oder auch nicht ein Freundschaftsangebot machen. Wenn bei Freundschaft die Quantität die Qualität schlägt, sollte man sich Gedanken machen. Kann eine wöchentliche Frage nach dem Wohlbefinden denn irgendetwas mit Kontaktpflege zu tun haben? Wenn ich sehe das Leute 2835 „Freunde“ haben, wird mir einfach nur schlecht!
Bei Netzwerken mit jüngeren Zielgruppen konnte ich schon lebhaft beobachten wie telefoniert wird während die Profile abgecheckt werden und sie parallel auszuwerten werden. Wer ist mit wem zusammen und hat wem was ins Gästebuch geschrieben?
Oder Leute nutzen es zur Werbung, indem die ihre „Freunde“ auf Flyern verlinken um sie so zu den nächsten Partys einzuladen. Ganz geschweigen vom zertretenden Thema der Prostitution im StudiVz.
Bei diesem Hype wird es spannend sein zu beobachten wie die Kids in 5 Jahren das Wort „Freunde“ definieren werden und welchen Stellenwert diese in ihrem Leben einnehmen. Vielleicht meldet sich ja bald dir Kirche zu diesem Thema.
Der Text muss nun enden, denn es ist Zeit alle meine Freunde zu gruscheln und das kann dauern.