Werner schießt RB Leipzig zum 2:1-Erfolg gegen Hannover 96
Leipzig – Timo Werner hat die Ergebniskrise von RB Leipzig beendet. Der deutsche Fußball-Nationalstürmer sorgte am Samstag mit seinem Treffer in der 85. Minute zum 2:1 (0:0) im Verfolger-Duell gegen Hannover 96 für den ersten Sieg der Sachsen nach drei Pflichtspielniederlagen.
Zudem hatte Werner den Ausgleich durch Yussuf Poulsen in der 70. Minute vorbereitet. RB machte damit binnen einer Viertelstunde aus einem 0:1-Rückstand den so dringend benötigten Sieg. In der Tabelle der Fußball-Bundesliga rückte RB mit 22 Punkten zunächst auf Platz zwei vor. Hannover bleibt trotz des zwischenzeitlichen Führungstreffers von Jonathas (56.) bei 18 Zählern.
Selten sah man eine Leipziger Mannschaft sich allerdings so mühen, um ins Spiel zu kommen. Kaum etwas funktionierte zunächst bei RB vor 40 461 Zuschauern gegen den starken Aufsteiger. Sechs Veränderungen hatte Hasenhüttl im Vergleich zum 1:3 in der Champions League beim FC Porto vorgenommen. Er verzichtete unter anderem auf seine Kreativ-Kräfte Emil Forsberg und Naby Keita in der Startelf.
Die frischen Kräfte wie Diego Demme oder Konrad Laimer verfehlten ihre Wirkung, die Elf der Sachsen ließ die gewohnte fußballerische Harmonie gegen geschickt agierende Gäste vermissen. Aus dem Mittelfeld fehlten die Ideen, dem Sturmduo mit Nationalstürmer Werner und Poulsen blieben nur wenig Gelegenheiten, sich auszuzeichnen.
Und wenn es mal soweit war, stand Werner meist im Abseits. In Porto hatte der 21-Jährige seine Torflaute nach über einem Monat beendet, in Leipzig wollte er seine Torgefahr unbedingt auch wieder unter Beweis stellen. Nach einem Distanzkracher von Marcel Sabitzer in der 16. Minute scheiterte auch Werner am sensationell parierenden Gäste-Keeper und -Kapitän Philipp Tschauner – stand aber eh im Abseits.
Acht Minuten danach zog Sabitzer wieder ab, Werner hielt noch den Fuß hin, stand aber erneut im Abseits. Wütend rannte Sabitzer zu ihm – sein Schuss wäre womöglich auch so im Tor gelandet. Werners letzter Versuch vor der Pause endete nicht mit einem Abseitspfiff, sondern mit krachendem Aluminium. Er traf nur die Unterlatte des 96-Tores.
Im vierten Spiel binnen elf Tagen nach dem Pokal-Aus gegen den FC Bayern, dem 0:2 in der Liga in München und dem 1:3 in Porto hatte RB große Mühe, das schnelle Umschaltspiel kam nur selten zum Einsatz. Hannover verteidigte mit seiner Dreier-Abwehrkette und einer Vierer-Staffel davor. Und die Niedersachsen spielten erstmal mutig mit. Schon in der vierten Minute prüfte Matthias Ostrzolek RB-Torwart Peter Gulacsi.
Allzuviel ließ das französische Teenager-Duo in der Leipziger Innenverteidigung mit dem 18 Jahre alte Ibrahima Konaté anstelle des rotgesperrten Kapitäns Willi Orban und dem 19 Jahre alten Dayot Upamecano aber sonst nicht zu.
Bis der Ball im Tor lag. Ihlas Bebou flankte von der rechten Seite Hannovers in die Mitte, Jonathas traf. Hasenhüttl handelte, brachte nun auch noch Keita. Der 22-Jährige aus Guinea, der wegen angeblicher Urkundenfälschung Ärger mit der Leipziger Justiz hat, wurde mit großem Applaus von den Fans begrüßt. Und nun wurde es auch besser. RB entwickelte den Druck, den die Fans sonst von ihrer Mannschaft gewöhnt sind. Für den Siegtreffer reichte es auch noch. Nach Vorlage von Forsberg traf Werner mit seinem sechsten Saisontor in der Liga.
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(dpa)