Werner beschert RB Leipzig Sieg zum Abschied
Augsburg – Nationalspieler Timo Werner hat sich mit einem Doppelpack aus der Fußball-Bundesliga verabschiedet und RB Leipzig den dritten Tabellenplatz gesichert.
Der Stürmer erzielte in seiner letzten Partie vor dem Wechsel nach Chelsea beide Tore zum 2:1 (1:0) der Sachsen beim FC Augsburg am Samstag. Nach den Saisontreffern 27 (27. Minute) und 28 (80.) wurde Werner ausgewechselt und umarmte alle Teamkollegen und Betreuer auf der Bank. Der Ausnahme-Angreifer egalisierte darüber hinaus mit 17 Auswärtstoren in einer Saison den Bundesliga-Rekord von Jupp Heynckes aus der Saison 1973/74.
Die Augsburger konnten die erste Heimniederlage gegen RB in der Liga nicht verhindern. Das Tor von Ruben Vargas zum zwischenzeitlichen 1:1 (72.) reichte den Gastgebern, die vor einer Woche den Klassenverbleib perfekt gemacht hatten, nicht. Sie beendeten die Spielzeit auf dem 15. Platz und damit gerade so oberhalb der Abstiegszone.
Bei sommerlichen Temperaturen war der Klassenunterschied zwischen dem Champions-League-Starter und den Abstiegskämpfern phasenweise klar zu sehen. Die Leipziger ließen den Ball fein laufen und kombinierten sich gefährlich bis an die Grundlinie oder den Sechzehner.
Nur beim Torabschluss hakte es zunächst. In der 9. Minute jagte Nordi Mukiele den Ball nach einem feinen Pass allein vor Torhüter Tomas Koubek über den Querlatte. «Er ist halt ein Verteidiger», scherzte Sportdirektor Markus Krösche in der Halbzeit. Diese Entschuldigung konnte Emil Forsberg nicht vorbringen, als er in der 24. Minute den Ball ähnlich alleinstehend ebenso weit über den Querbalken schoss.
Sturmpartner Werner machte es besser, als er nach einer knappen halben Stunde steil angespielt wurde, knapp das Abseits vermied, den Keeper umkurvte und zur Führung einschob. Die Vorlage kam von Amadou Haidara, einem von fünf neuen Spielern in der Startformation im Vergleich zum 0:2 gegen Borussia Dortmund.
Die Augsburger konzentrierten sich ihrer Konter-DNA entsprechend auf schnelle Gegenstöße, kamen dabei aber ohne den angeschlagenen Torjäger Florian Niederlechner nur zu wenig Chancen. Die beste vor der Pause vergab Rani Khedira, dessen Gewaltschuss aus rund 20 Metern von Marcel Halstenberg zur Ecke gelenkt wurde (17.).
Im zweiten Abschnitt wurde es zunächst hektisch, als Schiedsrichter Felix Brych den Augsburger Philipp Max wegen einer angeblichen Notbremse vom Platz stellte. Der Referee schien mit dem Video-Assistenten zu kommunizieren, blieb aber zunächst bei der Entscheidung. «Selber anschauen!», brüllten Stefan Reuter von der Bank und sein Geschäftsführer-Kollege Michael Ströll von der Tribüne auf den Platz. Brych ging nach einer minutenlangen Unterbrechung dann tatsächlich zum Bildschirm und revidierte die Rote Karte. Max, der schon auf dem Weg in die Kabine war, kam aus den Katakomben zurück.
Kurz danach durfte er deshalb dabei sein, als Vargas mit einem Distanzschuss den Ausgleich markierte. Aber Werner war ja auch noch da und setzte mit dem zweiten Tor einen würdigen unter seine Bundesliga-Karriere. Mit den beiden Treffern Nummer 94 und 95 krönte er sich zugleich zum RB-Rekordtorschützen.
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(dpa)