Weihenstephan glaubt den Protesten nicht
Die Molkerei Weihenstephan ist der Meinung, dass die zahlreichen Protestbriefe der Verbraucher gegen den Gebrauch der Gentechnik, welche für das Tierfutter genutzt wird, nicht on den Verbrauchern selbst stammen. Diese Aussage wurde getroffen, nachdem versucht worden ist, der Molkerei rund 4.000 Protestbriefe zu überreichen. Die Müllermilch Tochter hat in einer öffentlich gemachten Erklärung an Greenpeace gesagt: „Verbraucher sind für und allerdings nicht Greenpeace-Mitglieder oder Sympathisanten, die als Verbraucher getarnt auftreten, nur damit man auf die vermeintlich beeindruckende Zahl von 4.000 Zuschriften kommt.“
Keine Verbraucher
Im Grunde bedeutet es also, dass die Verbraucher, wenn sie an den Informationsständen oder Mitmachaktionen gegen die Gentechnik sprechen, eigentlich keine wahren Verbraucher sind und nur so getan haben. Oder sie sind eben solche Verbraucher, welche nur mitmachen, um einfach dabei zu sein. Damit hat der Konzern gezeigt, dass ihm die Verbraucherschreiben vollkommen egal sind, denn sie haben diese auch nicht angenommen.
Die Molkereien Campina, welche die Marke Landliebe produziert, und die Breisgaumilch haben hingegen bewiesen, dass es kein Problem darstellt, auf eine Fütterung ohne Gentechnik umzusteigen. Landliebe hat dafür sogar schon die „Ohne-Gentechnik-Kennzeichnung“ bekommen und den Umsatz bei den Produkten der H- und Frischmilch Steigerung der Verkaufszahlen von 10 und 3,9 Prozent verzeichnen. Diese Steigerung hat trotz der schlechten Milchmarkt-Situation stattgefunden. Es ist mittlerweile ein „Renner“ geworden, bei der Produktion auf die Gentechnik zu verzichten. Selbst der ganz neue Greenpeace-Einkaufsratgeber hat das gezeigt, denn zum ersten Mal sind hier Produkte aufgeführt worden, welche mit der Ohne-Gentechnik-Kennzeichnung gekennzeichnet sind. Mit diesem Label gekennzeichnete Produkte zeigen dem Verbraucher, dass in den Futtertrögen der Kühe, Schweine oder Hühner keine Pflanzen enthalten waren, die von der Gentechnik stammen. Diese Kennzeichnung ist freiwillig und es wird gehofft, dass sie auf immer mehr Produkten zu finden ist. Das neue Siegel, welches einheitlich ist, hat Ilse Aigner, die Verbraucherministerin, am 10. August vorgestellt. Es soll den Verbrauchern eine Vereinfachung sein, damit diese sich im Kennzeichnungswahn besser zurechtfinden.
Die ersten Produkte mit dem neuen Label sollen voraussichtlich zum Herbst gekauft werden können. Mit dem neusten Ratgeber können sich die Verbraucher informieren, was verschiedene Firmen von der Gentechnik halten. Vielleicht kommt auch bald Weihenstephan zur Einsicht und steigt auf eine Fütterung ohne Gentechnik um.
Foto: Gernot Krautberger – Fotolia.com
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