Watzke und Heidel: Keine Kampfansagen an den FC Bayern

Bochum (dpa) – Hans-Joachim Watzke und Christian Heidel wollen mit ihren Vereinen Borussia Dortmund und Schalke 04 auch künftig keine Kampfansagen an den Serienmeister FC Bayern richten.

«Wir sind 2011 Meister geworden, ohne eine Kampfansage an den FC Bayern. Das ist der einzige Weg», sagte BVB-Geschäftsführer Watzke in einem gemeinsamen Interview mit Heidel der Funke-Mediengruppe: «Wenn du es schon vorher beschreist, haben die Bayern alle Warnsysteme hochgefahren. Und du musst sie erwischen, wenn sie sie gerade alle runtergefahren haben.»

Ähnlich sieht es der Schalker Sportvorstand Heidel. «Mir hat noch keiner erklärt, dass man durch eine Kampfansage erfolgreicher wird. Julian Nagelsmann wurde von manchen Medien fast glorifiziert, weil er gesagt hat, dass er Meister werden will. Meister wird Hoffenheim deswegen aber auch nicht», sagte er. «Ich bin sicher, dass die durch die Aussage auch keinen Punkt mehr holen. Viel größer ist die Gefahr, dass man diesen Satz später um die Ohren gehauen bekommt», ergänzte Heidel.

In Bezug auf Bundesliga- und Champions-League-Spiele im Ausland waren sich Watzke und Heidel ebenfalls einig: «Das wäre für mich ein Schritt, mit dem wir den Fußball und die Basis langsam kaputt machen», sagte Heidel. Die spanische Liga plant derzeit, das katalanische Derby zwischen Girona und dem FC Barcelona nach Miami zu verlegen.

Dass irgendwann ein Champions-League-Finale in den USA stattfinden wird, ist für Watzke durchaus realistisch. «Ich könnte mir vorstellen, dass es solche Dinge irgendwann mal geben wird. Ob es kommt, weiß ich nicht», sagte der BVB-Chef. Er stellte aber klar: «Ich bin kein Anhänger davon, dass die Bundesliga in einem anderen Land ihre Spiele austrägt. Diese Meinung werde ich immer vertreten! Ebenso bin ich kein Freund davon, dass die Champions League der europäischen Vereine in New York ausgespielt wird.»

Heidel gab zu bedenken, dass die Stimmung bei solchen Spielen nicht vergleichbar wäre. «Die Atmosphäre, wie sie in Deutschland ist, gibt es in keinem anderen Land», sagte er: «Dortmund und Schalke fahren mit 10 000 Fans auf Auswärtsfahrt. Um dieses Gefühl geht es doch: Schal ans Autofenster klemmen und losfahren. Im Flugzeug nach New York ist das schwer.»

Fotocredits: Swen Pförtner

(dpa)
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