Was macht eigentlich ein Sportauspuff?

Erfurt – Nicht nur sportlich aussehen soll es, sondern auch so klingen. Ein Fahrzeugtuning ohne satten Sound aus den Endrohren ist in der Auto-Szene schier undenkbar, erklärt der Tüv Thüringen und mahnt gleichsam zur Vorsicht beim Griff ins Zubehörregal.

Nicht alle Anbauteile sind auch für jedes Fahrzeug zulässig. Es beginnt oftmals mit dem Austausch des Endschalldämpfers und endet in einer kompletten Edelstahl-Sportschalldämpfanlage. Für den einen ist es eine rein optische Angelegenheit, die Endrohre sollen zum sportlichen Look passen. Hierfür gibt es bereits für wenige Euro Endrohrkappen. Für die echten Kenner müsse es jedoch schon etwas mehr sein. Der normale Stahltopf wird dann oft gegen einen Sportschalldämpfer mit vier Endrohren in Chrom-, Carbon- oder Edelstahloptik ersetzt. Schließlich soll der Wagen ein Quäntchen mehr an Leistung haben und besser klingen. Aber stimmt das?

Auf dem Tuningmarkt tummelt sich eine Vielzahl von Anbietern. Die Hersteller von Sportauspuffanlagen versprechen in der Regel auch ein Leistungsplus. Durch eine spezielle Schalldämpfergeometrie oder einen erweiterten Rohrdurchmesser kann je Modell auch die Leistung des Fahrzeuges um einige PS erhöht werden. Das dürfte jedoch im Fahrbetrieb kaum spürbar sein.

Sportliche Auspuffanlagen haben ihren Ursprung im Motorsport. Dort kommt es auf eine optimale Abführung der Abgase an, um maximale Leistung zu erreichen. «Für den Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr gelten jedoch andere Richtlinien und Verordnungen», sagt Torsten Hesse. Gerade wenn an der Abgasanlage Hand angelegt wird, versteht der Gesetzgeber keinen Spaß. «Wer hier nicht zugelassene Teile verwendet oder anbaut, muss damit rechnen, dass die Betriebserlaubnis seines Fahrzeugs erlischt», so Torsten Hesse vom Tüv Thüringen.

Vor dem Kauf ist daher zu prüfen: Passt der Sportauspuff zum entsprechenden Auto sowie zur Motorisierung? Liegen die entsprechenden Zulassungen und Genehmigungen vor? Schließt der Auspuff eventuell die Verwendung anderer Anbauteile aus – sprich ist der Anbau mit Beschränkungen oder Auflagen verbunden?

Die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) regelt in Paragraf 19 die Erteilung und Wirksamkeit der Betriebserlaubnis von Fahrzeugen. Werden am Auto Änderungen vorgenommen, durch die sich das Abgas- oder Geräuschverhalten verschlechtert, erlischt die Betriebserlaubnis.

«Daher benötigen Sportschalldämpfanlagen eine entsprechende Genehmigung», erklärt der Fahrzeugexperte.

Fotocredits: Roland Weihrauch
(dpa/tmn)

(dpa)
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