Was ist ein TSA-Schloss – und wer braucht es?
Berlin – Sicherheit geht vor. Deshalb schützen viele Reisende ihre Koffer mit einem Schloss. Allerdings geht auch für Flughafenmitarbeiter oder Zoll Sicherheit vor, weshalb sie Koffer hin und wieder öffnen müssen.
Sind deren Besitzer dann nicht greifbar, kann es sein, dass das Kofferschloss am Airport geknackt werden muss. Für Urlauber ist das ärgerlich. Mit
TSA-Schlössern bleibt ihnen das unter Umständen erspart.
Dabei handelt es sich um spezielle Schlösser, die mit einem Zahlencode gesichert sind, von Sicherheitskräften jedoch mit Spezialschlüsseln geöffnet werden können. Die US-amerikanische Transportsicherheitsbehörde TSA genehmigt diese Schlösser, die an einem roten Diamanten-Logo zu erkennen sind. Gerade für USA-Urlauber kann sich die Anschaffung lohnen. Denn die Sicherheitskräfte an den dortigen Flughäfen dürfen Koffer öffnen, ohne dass die Passagiere anwesend sind. Für mögliche Schäden sind die Beamten nicht verantwortlich zu machen.
Den TSA-Standard gibt es nicht nur in den USA. Nach Angaben des Schloss-Herstellers
Travel Sentry benutzen Sicherheitspersonal und Behörden an Flughäfen in 25 Ländern das System, darunter in der Türkei, in China und Australien.
Auch der deutsche Zoll benutzt TSA-Schlüssel. Diese werden in der Regel eingesetzt, wenn der Fluggast für eine Gepäckkontrolle nicht einfach dazukommen kann, wie die Behörde auf Anfrage mitteilt. Der Vorteil eines TSA-Schlosses liege unter anderem darin, dass das Gepäckstück zeitnah wieder in den Gepäckkreislauf des Flughafens eingespeist werden könne. «Ebenso wird die zeitaufwendige Zusammenführung von Passagier und Gepäck vermieden.» Wenn etwa der Passagier schon weitergeflogen ist, sein Kofferschloss aber nicht geöffnet werden kann, darf es für die Kontrolle zerstört werden.
Immerhin: Anders als in den USA haben die Passagiere dann wohl Aussichten auf eine Entschädigung. «Liegt ein Zettel vom Zoll im Koffer, dass er geöffnet wurde, kann die Behörde für die Reparatur in Anspruch genommen werden», schätzt Reiserechtler Paul Degott. In dem Fall ist das seiner Einschätzung nach ein Amtshaftungsproblem.
Im Ausland können, wie am Beispiel USA zu sehen, aber andere rechtliche Regelungen gelten als hierzulande. Unter dem Strich spart ein TSA-Schloss Flugreisenden unter Umständen solchen Ärger. «Das ist definitiv nützlich, wenn eben damit ein Sachschaden vermieden werden kann», sagt Rechtsanwalt Degott.
Fotocredits: Daniel Bockwoldt
(dpa/tmn)