Vor Viertelfinale: Bayern und Bayer in Pole-Position
Düsseldorf (dpa) – In der Bundesliga fast uneinholbar vorn, im Pokal auf gutem Kurs Richtung Double. Nach den schweren Pokal-Aufgaben gegen RB Leipzig und Borussia Dortmund steht der FC Bayern im Viertelfinale beim SC Paderborn (18.30 Uhr/Sky) vor einer vergleichweisen leichten Aufgabe.
Gleichwohl warnte Weltmeister Mats Hummels vor einer Blamage: «Ich bin mit Dortmund mal in Offenbach und in Osnabrück rausgeflogen. Die waren zu dem Zeitpunkt auch jeweils Tabellenführer der 3. Liga – so wie jetzt Paderborn. Daher weiß ich leider, dass etwas anbrennen kann.»
Auch ohne die angeschlagenen Jérôme Boateng (Magen-Darm-Infekt) und Javi Martínez (Sprunggelenkprobleme) gehen die Münchner als haushoher Favorit in die Partie. Doch mit Schönspielerei allein dürfte auf dem ramponierten Rasen der mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Benteler-Arena nicht viel zu holen sein. Nicht zuletzt deshalb schwor Thomas Müller seine Mitstreiter auf einen ungemütlichen Abend im kalten Ostwestfalen ein: «In einem Spiel kann viel passieren. Und ich schätze mal nicht, dass Anfang Februar in Paderborn ein grüner Teppich ausgerollt wird. Pokalfights gab es schon viele.»
Nicht ganz so eindeutig ist die Favoritenrolle vor dem zweiten Spiel des Abends (20.45 Uhr/ARD und Sky) zwischen Leverkusen und Bremen verteilt. Dass sein Team dennoch als erster Halbfinal-Anwärter gehandelt wird, verleitet Heiko Herrlich zum Einspruch. «Da kann man fast schon sagen, dass Werder Favorit ist», entgegnete der Bayer-Coach mit Verweis auf die Statistik. Denn alle sechs bisherigen Pokal-Duelle entschieden die Norddeutschen für sich.
Zudem tankte der Bundesliga-15. aus Bremen beim 2:1 am vergangenen Samstag auf Schalke Selbstvertrauen. «Wir wollen in Leverkusen weiterkommen. Das sollte unser Anspruch sein», sagte Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein.
Erstmals im laufenden Pokalwettbewerb kommt der Videobeweis zum Einsatz. Das stellte vor allem den Drittligisten aus Paderborn vor Probleme. Weil das dortige Stadion nicht über den nötigen Glasfaseranschluss verfügt, um den Draht zur Assistenz-Zentrale nach Köln herzustellen, wird der Video-Assistent in einem Regiewagen im Stadion-Umlauf sitzen. Um die Technik auszuprobieren, fanden Tage vorher zwei Testspiele von Paderborner Nachwuchs-Mannschaften unter Ausschluss der Öffentlichkeit im heimischen Stadion statt. Das war der Qualität der ohnehin ramponierten Spielfläche wenig zuträglich.
Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)