Volkswagen will E-Autos in den USA bauen

Wolfsburg – Beim geplanten Ausbau der Elektromobilität will Volkswagen auch in Nordamerika E-Autos bauen. Derzeit werde dafür in den USA ein Produktionsstandort gesucht, sagte ein Unternehmenssprecher. Das bereits bestehende Werk in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee sei dabei eine mögliche Option.

«Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen», sagte der Sprecher. Zuvor hatten mehrere Medien über US-Pläne des Autobauers berichtet.

Mitte Mai hatte Volkswagen angekündigt, seine Investitionen in Elektromobilität, autonomes Fahren und Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren auf knapp 44 Milliarden Euro aufzustocken. Ab Ende 2019 will das Unternehmen die Produktion von E-Autos hochfahren. Dann soll das erste rein elektrische Modell der ID-Familie in Zwickau vom Band laufen. Auch an den beiden VW-Standorten Hannover und Emden sollen künftig E-Autos gebaut werden. Bis 2025 wollen die Marken des Konzerns zunächst 50 neue vollelektrische Modelle an den Start bringen.

Details zu den Planungen für die USA wollte der Unternehmenssprecher nicht nennen. Informationen zu möglichen Modellen und Auswirkungen auf Arbeitsplätze werde es erst nach einer Entscheidung für einen Standort geben. Mitte des Monats hatte Konzernchef Herbert Diess Tempo bei den Zukunftstechnologien und beim notwendigen Umbau der Werke betont. 30 der 44 Milliarden Euro seien für die Elektromobilität bestimmt, sagte er. Auf seinem wichtigsten Einzelmarkt China will Volkswagen allein 2019 mehr als vier Milliarden Euro in E-Autos und Digitalisierung investieren.

Die USA bezeichnet das Unternehmen seit Jahren als einen der wichtigsten Märkte. Nach eigenen Angaben beschäftigt der Autobauer derzeit mehr als 2400 Mitarbeiter in Chattanooga, wo seit 2016 der SUV Atlas für den US-Markt produziert wird. Bereits seit 2011 wird dort eine US-Version des Passats hergestellt. Im März dieses Jahres hatte VW angekündigt, für eine SUV-Offensive in den USA weitere rund 340 Millionen US-Dollar (276 Mio Euro) in das Werk zu investieren.

Fotocredits: Friso Gentsch
(dpa)

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