Völlers Trainersuche: «Jung, erfahren, deutsch»
Berlin – Nach dem «einigermaßen versöhnlichen» Saisonabschluss wünschte der scheidende Trainer Tayfun Korkut Bayer 04 alles Gute – Sportdirektor Rudi Völler beschrieb deutlich die Anforderungen an den neuen Chefcoach und das Team.
«Der ganze Verein ist zusammengerückt. Ich hoffe, dass die Erfahrung, die man gemacht hat, für die Zukunft hilft», erklärte Korkut nach dem 6:2-Sieg der Leverkusener am letzten Spieltag bei Hertha BSC. Völler machte deutlich, dass er nach der verkorksten Spielzeit mit lediglich 41 Punkten und Platz zwölf ab Sommer wesentlich mehr erwartet. «Wir wollen wieder ins internationale Geschäft mit unseren Möglichkeiten. Der Trainer soll das natürlich bewerkstelligen», betonte er ohne Umschweife im ZDF-Sportstudio.
«Jung, erfahren, deutsch», heißen Völlers Vorstellungen an den Neuen, den er am besten schon innerhalb der nächsten drei Wochen präsentieren will. «Es gibt sicher Wunschkandidaten, nicht nur einen», verriet der ehemalige DFB-Teamchef. «Er darf und muss unbequem sein», ergänzte Völler. Auch ein laufender Vertrag bei einem anderen Verein müsse kein Hinderungsgrund sein. Dass all diese Kriterien auf den Noch-Dortmunder Thomas Tuchel genau zutreffen würden, bezeichnete Leverkusens Sportchef als Spekulation.
Viele personelle Entscheidungen würden mit der Trainerfrage zusammenhängen. «Wir müssen den Kader ausdünnen. Wir haben viele Anfragen», sagte Völler: «Ohne Namen zu nennen: Es gibt ein paar Überlegungen, die natürlich auch davon abhängen, welcher Trainer kommt.» Das trifft auch auf Stürmer-Oldie Stefan Kießling zu, der neben Chicharito (5. Minute), Kai Havertz (31./45.+1), Charles Aránguiz (81./Foulelfmeter) und Joel Pohjanpalo (90.) in Berlin (64./Foulelfmeter) traf. «Stefan hat Vertrag. Von daher wird nur er entscheiden», meinte Korkut.
Für den 43 Jahren alten Coach war der hohe Sieg bei Hertha «ein schöner Abschluss». Unter höchstem Druck habe die Mannschaft funktioniert im Tabellenkeller und nochmals einen draufgesetzt. «Trotzdem dürfen wir die Saison jetzt nicht einfach schönreden», warnte Korkut. «Es gab viele Dinge, die dieses Jahr definitiv nicht funktioniert haben», bemerkte auch Völler und sprach von «vielen Gründen» für eine «verfluchte Saison».
Fotocredits: Federico Gambarini
(dpa)