Videospielfiguren bekommen in New York eigene Ausstellung

New York – In komplexen Videospielen bevölkern Hunderte Figuren die virtuellen Welten. Diesen nicht spielbaren, sogenannten «Non-Player Characters» (NPC) ist in New York nun eine eigene Ausstellung gewidmet.

Der kanadische Künstler
Alex McLeod zeigt in der Postmasters Gallery Figuren, die sich in Videos in endlosen Zyklen von Geburt und Wiedergeburt in sich selbst verwandeln. Sie glänzen und zerfließen und wirken mit ihren leuchtenden Farben und langsamen Bewegungen meist tapsig, unschuldig und liebenswert.

Gewöhnlich sollen Spieler mit NPC sprechen und umgehen können, etwa um Hinweise zu sammeln oder Aufträge zu erfüllen. Beim im Oktober erschienenen Western-Abenteuer «Red Dead Redemption 2» sind mehr als tausend NPC unterwegs, beim 2014 erstmals erschienenen Fantasy-Spiel «Elder Scrolls Online» sind es sogar mehr als 10.000.

Künstliche Intelligenz habe NPC komplexer gemacht als je zuvor, schreibt die
Galerie. «NPC in Spielen mit hohem Budget haben ein virtuelles Zuhause, haben virtuelle Familien, verhalten sich nach programmierter Moral und spüren simulierte Angst.» Bei McLeod starren die Figuren sich selbst an und verstehen sich als im Spiel gefangen. McLeod fragt: Wenn sie virtuellen Schmerz spüren, ist es dann moralisch, sie im Spiel für ihre Existenz zu bestrafen?

Fotocredits: Johannes Schmitt-Tegge
(dpa)

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