Videobeweis-Chef Drees «nicht so zufrieden»

Mainz – Der Projektleiter Videobeweis Jochen Drees hat nach erneut mehreren umstrittenen Handszenen bei den Samstagsspielen der Fußball-Bundesliga Fehler bei den Entscheidungen eingeräumt.

«Nach dem heutigen Nachmittag waren wir natürlich alle nicht so zufrieden», sagte Drees im «Aktuellen Sportstudio» des ZDF.

Der Elfmeterpfiff von Referee Christian Dingert nach einem Handspiel von Jérôme Boateng beim 3:1-Sieg des FC Bayern gegen Hannover 96 war nach Ansicht von Drees falsch. Ein klares Handspiel von Berlins Karim Rekik in der Partie gegen den VfB Stuttgart wurde nicht einmal vom Video-Referee überprüft. «Wir sind da auch der Meinung, dass das ein strafbares Handspiel ist», sagte Drees. Der Fehler sei erst in der Halbzeit aufgefallen, erklärte er und sprach von einem «menschlichen Fehler». Auch für ein Handspiel von Dortmunds Mario Götze in Bremen gab es keinen Elfmeter. Dies beurteilte Drees als richtig.

Grundsätzlich könne er verstehen, dass die Aktiven Probleme mit der Art hätten, «wie das Handspiel im Moment ausgelegt wird.» Nach der Saison wolle er sich unter anderem mit Trainern und Spielern zusammensetzen, um sich weiter anzunähern und mehr Akzeptanz zu erreichen. Die Kriterien, die ein absichtliches Handspiel erkennbar machen sollen, sollen verfeinert werden. Drees stellte allerdings klar: «Es wird auch mit den neuen Änderungen nicht streitlos über die Bühne gehen.»

Der 49-Jährige will in Bezug auf den Videobeweis auch die Transparenz für die Fans erhöhen. So werde zum Beispiel daran gearbeitet, dass Fernsehzuschauer die Bilder gezeigt bekommen, die der Schiedsrichter sieht, wenn er sich eine Szene am Spielfeldrand noch einmal anschaut. Zudem sei denkbar, dass der Schiedsrichter in Zukunft wie in der amerikanischen Football-Liga NFL eine strittige Entscheidung im Stadion selbst verkündet.

Fotocredits: Arne Dedert
(dpa)

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