VfB vor Ligastart gegen St. Pauli mit Personalproblemen
Stuttgart – Dem VfB Stuttgart steht beim Projekt direkter Wiederaufstieg zum Saisonauftakt mit dem FC St. Pauli ein echter Prüfstein bevor.
Zudem plagen den schwäbischen Traditionsverein vor seiner Premiere in der 2. Fußball-Bundesliga nach fast vier Jahrzehnten am Montagabend (20.15 Uhr) große Personalprobleme.
«Ich glaube, dass St. Pauli auch dieses Jahr einer der Topfavoriten sein wird. Sie sind nicht schwächer als letztes Jahr», sagte VfB-Trainer Jos Luhukay über den Vorjahresvierten aus Hamburg. Er lobte die gute Arbeit seines Kollegen Ewald Lienen. «St. Pauli hat eine enorme Entwicklung gemacht in den letzten Jahren. Sie sind schwer zu schlagen, weil sie defensiv fast nichts zulassen.»
Ob Stuttgart ein ähnlich glanzvoller Auftakt wie Mitabsteiger Hannover 96 mit dem eindrucksvollen 4:0 beim 1. FC Kaiserslautern gelingt, erscheint angesichts zahlreicher hochkarätiger Spielerabgänge und einiger schwer zu verkraftender Ausfälle eher fraglich.
«Wir haben in der Offensive viel an Qualität verloren», wies Luhukay auf die Wechsel von Daniel Didavi, Filip Kostic, Timo Werner oder Martin Harnik hin. «Wir haben nicht so eine große Auswahl.» Weil neben dem langzeitverletzten Torjäger Daniel Ginczek auch Kevin Großkreutz wegen anhaltender muskulärer Probleme und der für die linke Außenbahn geholte Tobias Werner wegen eines familiären Schicksalschlags ausfallen, bleibt die Lage prekär. In der Innenverteidigung muss Luhukay ebenfalls improvisieren, da Timo Baumgartl wegen einer Schambeinentzündung und Problemen mit der Bauchmuskulatur länger fehlen wird.
«Wir müssen versuchen, so schnell wie möglich Stabilität in die Mannschaft zu bekommen», forderte der Trainer. Aber trotz der Ungewissheiten und Probleme freut sich der Niederländer auf sein Comeback in der Zweiten Liga. Schließlich führte Luhukay mit Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC und dem FC Augsburg gleich drei Mannschaften in die Bundesliga, was außer ihm keinem anderen Coach gelungen ist.
Mit einem Sieg vor erstligawürdiger Kulisse – 54 000 Tickets sind verkauft – will der VfB den ersten Schritt auf dem langen Weg zurück nach oben machen. Luhukay schwor seine Schützlinge im Vorfeld auf viel Kampf ein. Es gelte, die Zweite Liga im Unterschied zur Ersten «in erster Linie mental annehmen». Der 53-Jährige stellte sein Team auf harte Auseinandersetzungen ein: «Wir sind ein Motivationsgegner für jede andere Mannschaft in der Liga. Es wartet sehr viel Arbeit auf uns.»
Fotocredits: Christoph Schmidt
(dpa)