VfB Stuttgart mit Korkut weiter ungeschlagen: 1:1 gegen HSV
Stuttgart – Der Hamburger SV hat trotz einer engagierten Leistung gegen den VfB Stuttgart einen weiteren Negativrekord aufgestellt und immer weniger Hoffnung im Abstiegskampf.
Das 1:1 (1:1) beim Aufsteiger war das 15. Bundesligaspiel in Serie ohne Sieg. Eine so lange Durststrecke gab es noch nie in der Vereinsgeschichte der Hanseaten, die weiterhin Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga bleiben. Die Führung von Lewis Holtby (18. Minute) egalisierte Daniel Ginczek vor 58 826 Zuschauern noch vor der Pause für die Gastgeber (44.), die auch im achten Spiel unter Trainer Tayfun Korkut unbesiegt blieben.
Die Serien waren beiden Teams allerdings nicht anzumerken. Der VfB agierte zögerlich, mit wenig Tempo und ohne jegliche Automatismen im Spiel nach vorne. Der HSV dagegen, seit 125 Tagen ohne einen Erfolg in der Bundesliga, stand kompakt und übernahm sogar in weiten Teilen die Spielkontrolle. Die drei Spieler aus der zweiten Mannschaft, die Trainer Christian Titz am Tag vor seinem 47. Geburtstag in die Startelf beorderte, fügten sich dabei problemlos ein und waren wie Mohamed Gouaida im halblinken Mittelfeld an guten Szenen beteiligt.
Defensiv organisierte Matti Steinmann das HSV-Spiel als Sechser und ließ kaum Gefahr aufkommen, in der Viererkette gab Stephan Ambrosius eine Hälfte lang sein Bundesliga-Debüt und wirkte in der Innenverteidigung neben Gideon Jung mit ganz wenigen Ausnahmen souverän. In der vom einzigen deutschen WM-Schiedsrichter Felix Brych ohne Probleme geleiteten Partie wurden der angeschlagene Kyriakos Papadopoulos und der von Titz wie Walace in die zweite Mannschaft degradierte Mergim Mavraj nicht vermisst.
Im 4-4-2 des VfB mit Benjamin Pavard als Rechtsverteidiger für den gesperrten Andreas Beck entwickelte sich überhaupt keine Geschwindigkeit. Dem Franzosen Pavard unterlief dann auch der folgenschwere Fehler vor dem Gegentreffer, als er einen Ball am eigenen Strafraum vertändelte. Den scharfen Schuss von HSV-Spitze Luca Waldschmidt parierte Ron-Robert Zieler in die Mitte, wo Holtby abstaubte und sich für sein zweites Saisontor ausgelassen tanzend feiern ließ.
Die bis dahin einzig richtig gefährliche Szene der Schwaben sorgte noch vor der Pause für den überraschenden Ausgleich. Erik Thommys Schuss konnte Julian Pollersbeck im HSV-Tor noch abwehren, gegen den Nachschuss von Ginczek war er dann chancenlos. Für Ginczek war es Saisontor Nummer fünf, für den VfB der Weckruf zu einer etwas besseren Leistung. Der eingewechselte Chadrac Akolo kam nach 50 Minuten mit dem Fuß zu einer guten Chance, Ginczek köpfte vier Minuten später nicht hart genug. Thommy zielte in der 60. Minute knapp daneben.
Auf der anderen Seite verpassten die ehemaligen VfB-Profis Filip Kostic und Gotoku Sakai das zweite Tor in der nun insgesamt etwas besseren Partie, beide Male war Zieler zur Stelle (63.). Titz brachte André Hahn für die Schlussphase, doch beide Mannschaften konnten aus ihren Gelegenheiten nichts mehr machen.
Fotocredits: Daniel Maurer
(dpa)