Velagic ohne Medaille – Georgier holt Gold mit Rekord
Rio de Janeiro – Gewichtheber Almir Velagic verlässt die Olympischen Spiele ohne die erhoffte Medaille. Der stärkste deutsche Starter erreichte bei den Superschwergewichtlern den neunten Platz.
Er kam in Rio de Janeiro auf eine Zweikampfleistung von 420 (Reißen 188/Stoßen 232) Kilogramm. Auch der zweite deutsche Teilnehmer, Alexej Prochorow aus Baunatal, ging mit insgesamt 395 Kilogramm leer aus. Prochorow kam auf Rang 16.
Gold sicherte sich in der Gewichtsklasse ab 105 Kilogramm der Georgier Lascha Talachadse: Er hob insgesamt 473 (Reißen 215/Stoßen 258) Kilogramm und verbesserte die Bestmarke des Iraners Hossein Rezazadeh aus dem Jahr 2000 um ein Kilogramm. Zweiter wurde der Armenier Gor Minasjan (451 Kilogramm) vor dem Georgier Irakli Turmanidse (448). Der iranische London-Olympiasieger Behdad Salimikordasiabi schied nach Weltrekord im Reißen (216 Kilogramm) mit drei ungültigen Versuchen im Stoßen aus.
Velagic hatte vor seinem Wettkampf Dopingvergehen bei der Konkurrenz ins Spiel gebracht. «Wenn man sich die Wettkämpfe hier angeguckt, dann ist das einfach nur peinlich», sagte der 34-Jährige der «Welt». Bundestrainer Oliver Caruso hatte neun Ländern systematisches Doping vorgeworfen – aus diesen Nationen gingen sechs Superschwergewichtler an den Start. Gewichtheber aus Russland, Bulgarien und Aserbaidschan durften wegen Dopings nicht in Rio antreten.
Für Velagic, der sich Hoffnungen auf Bronze gemacht hatte, endet auch die dritte Olympia-Teilnahme enttäuschend. 2008 in Peking und 2012 London wurde der Sportsoldat jeweils Achter. Der 26 Jahre alte Prochorow gab in Rio sein Olympia-Debüt.
Deutschland war bei den diesjährigen Spielen mit insgesamt fünf Gewichthebern vertreten. Sabine Kusterer (bis 58 kg), Nico Müller (bis 77 kg) und Jürgen Spieß (bis 105 Kilogramm) kamen in ihren Klassen jeweils auf Platz zehn.
Fotocredits: Larry W. Smith
(dpa)