Union Berlin ärgert sich über «Fehlstart»
Berlin – Das Wort vom Fehlstart machte beim 1. FC Union Berlin in der Alten Försterei schnell die Runde.
«Das kann man fast schon so sagen. Wir hatten uns mehr vorgenommen. Wir wollten besser starten als im letzten Jahr», sagte Abwehrspieler Toni Leistner, «jetzt sieht es nach zwei Spielen noch etwas schlechter aus.» Nach der 1:2-Auftaktniederlage in der 2. Fußball-Bundesliga beim VfL Bochum reichte es im Ostderby gegen Dynamo Dresden nur zu einem 2:2. Leistner ärgerte es vor allem, dass sein Team die 2:1-Führung nach 0:1-Rückstand nicht zum Sieg nutzte.
Der Ausgleich durch Oldie Andreas Lambertz bescherte dem Aufsteiger aus Dresden einen wichtigen Punkt und versüßte Trainer Uwe Neuhaus die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. «Sieben schöne Jahre sind einfach nicht wegzudiskutieren. Es war einfach schön, wieder herzukommen», sagte Neuhaus, der von 2007 bis 2014 die «Eisernen» trainiert und in die 2. Liga geführt hatte. Vor der Partie musste er viele Hände schütteln – von den Union-Fans wurde er sogar als «Fußball-Gott» begrüßt.
Lambertz‘ Treffer (69. Minute) waren ein Doppelpack des Unioners Collin Quaner (58./66.) und die Dresdner Führung durch Aias Aosman (8.) vorausgegangen. Der Ex-Düsseldorfer Lambertz ist nicht gerade für seine Torgefahr bekannt. Neuhaus freute sich deshalb um so mehr. «Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass er vorne noch ein Tor macht, sondern dass er durch seine Erfahrung die Ordnung hält», meinte der Dynamo-Coach. «Aber bei ihm ist mit allem zu rechnen.»
Die Berliner wollen die Enttäuschung nun schnell verdrängen und in der 1. Runde des DFB-Pokals am Sonntag beim Drittligisten MSV Duisburg den ersten Saisonsieg holen. «Wir sind Zweitligist und wollen eine Runde weiter. Im letzten Jahr haben wir in Duisburg mit 1:2 verloren. Wir haben etwas gut zu machen», befand Leistner.
In Duisburg dürfte erneut Doppeltorschütze Quaner auflaufen, der für den verletzten Neuzugang Philipp Hosiner (Muskelfaserriss) stürmen durfte. «Ich gebe im Training alles. Man arbeitet auf solche Tage hin. Ich fühle mich gerade sehr gut und bin fit», sagte Quaner, der auch Lob von Trainer Jens Keller erhielt. Dennoch hofft der neue Union-Coach, dass der angeschlagene Hosiner «von Tag zu Tag besser» wird. Im Angriff sind die Berliner derzeit dünn besetzt.
Fotocredits: Britta Pedersen
(dpa)