Transfer-Wirbel ausblenden: Bayern bei Cottbus gefordert
Cottbus/München – Mit einem abendlichen Gastspiel in der Lausitzer Fußball-Provinz schließt der FC Bayern (20.45 Uhr) die erste Runde des DFB-Pokals ab.
Bei den Münchnern wurde die Aufgabe gegen Energie Cottbus in den vergangenen Tagen überlagert vom Transfer-Wirbel um die Verletzung von Wunschspieler Leroy Sané und dem sich anbahnenden Deal mit Vize-Weltmeister Ivan Perisic. Ungeachtet der Spekulationen musste Coach Niko Kovac seine Stars auf eine ungemütliche Aufgabe beim Viertligisten einstellen – auch wenn sein Gegenüber Claus-Dieter Wollitz «keine Chance» sieht.
PERSONAL I: Den Münchnern fehlt nur Javi Martínez mit Knie-Problemen, sonst sind alle fit. Auch Rekord-Neuzugang Lucas Hernández wurde nominiert und könnte sein Debüt geben – ein Startelfeinsatz kommt zu früh. Deshalb dürfte der lange als sicherer Wechsel-Kandidat gehandelte Jérôme Boateng in der Abwehr neben Niklas Süle auflaufen.
PERSONAL II: Eines der Münchner Hauptthemen des Wochenendes war ein Profi, der noch gar nicht bei Bayern ist. Der Kroate Ivan Perisic von Inter Mailand soll kurzfristig die Offensive verstärken, weil sich Wunsch-Einkauf Leroy Sané (Manchester City) am Kreuzband verletzte. Zur Personalie äußerte sich Coach Kovac nicht explizit, erinnerte nur daran, dass sein kroatischer Landsmann Vize-Weltmeister sei. Laut Medien könnte der Deal schon in diesen Tagen fix gemacht werden.
STOLPERER: Cottbus gegen Bayern war immer wie David gegen Goliath – allerdings sind die Münchner in der Lausitz zweimal gestolpert. 2000 (1:0) und 2008 (2:0) gewann Energie, beim zweiten Erfolg half Bayern unter Trainer Hitzfeld auch ein Starensemble mit Kahn, Lahm, Ribéry, Schweinsteiger, Toni, Klose, Podolski und Co. nicht. Neben den zwei Patzern gewann Bayern alle weiteren zehn Duelle.
UNGLEICH: Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz sieht eine völlig andere Situation als bei den beiden Überraschungen. Damals seien die Lausitzer immerhin Erstligist gewesen. «Ungleicher als ungleich» sei das aktuelle Kräfteverhältnis. Zumal Energie nach dem erneuten Abstieg in die Regionalliga noch an seinem Kader bastelt und nur 15 Spieler zur Verfügung stehen.
GENUSS: Dennoch will der Außenseiter zu einem stimmungsvollen Fußballfest beitragen. «Ich genieße alles», sagte Wollitz. Bei den jüngsten Pokalauftritten im Vorjahr gegen den SC Freiburg und davor gegen den VfB Stuttgart hatte Energie erst im Elfmeterschießen verloren. Diesmal probten die Cottbuser Spieler freiwillig Schüsse vom Elfmeterpunkt.
Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)