Trainer setzen auf FC Bayern als Meister

Düsseldorf – Der FC Bayern München wird auch in dieser Bundesligaspielzeit seine Ausnahmestellung behaupten und den 27. Meistertitel holen. Das ist die fast einhellige Meinung der 18 Erstligatrainer in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonstart.

Die Übungsleiter wünschen sich einen spannenderen Kampf als in den vergangenen Jahren. Einige glauben sogar fest daran. Die Rolle des schärfsten Bayern-Jägers wird vor allem wieder Borussia Dortmund und auch Bayer Leverkusen zugetraut. Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 haben nach Ansicht der Fußball-Lehrer eher Außenseiterchancen.

Als einziger Trainer wagt Pal Dardai einen klaren Tipp gegen den Strom. Bayer statt Bayern: «Leverkusen gelingt diesmal die Überraschung. Das ist eine gefährliche Mannschaft», sagte der Hertha-Coach. Seine Begründung: «Schnelligkeit, guter Trainer. Die werden das gut machen. Und immer nur Bayern ist ja auch langweilig.»

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, der das erste große Duell mit dem BVB im Supercup 2:0 gewann, sieht «viele gute Mannschaften», die seinen mit Mats Hummels und Renato Sanches veredelten Kader bedrängen könnten. «Dortmund mag der ärgste Konkurrent sein. Sie haben wirklich gute, junge Spieler gekauft mit viel Talent», lobte der Italiener, der auch Leverkusen auf der Rechnung hat. «Ich denke, es wird eine spannende Meisterschaft. Wir hoffen natürlich, dass wir sie gewinnen.»

Für 15 seiner Kollegen ist es mehr oder minder sicher, dass die Bayern zum fünften Mal in Serie die Schale in die Höhe recken. Die Aussagen reichen von «Favorit Nummer eins» (Martin Schmidt/Mainz) über «Bayern ist das Maß aller Dinge» (Viktor Skripnik/Bremen) bis zu «Der FC Bayern wird die Liga weiter dominieren» (Niko Kovac/Frankfurt). Auch Julian Nagelsmann (Hoffenheim), Bruno Labbadia (Hamburg) und Markus Weinzierl (Schalke) legten sich eindeutig auf das Münchner Starensemble fest.

Der Wunsch ist groß, dass ein abermaliger Alleingang des Rekordmeisters verhindert wird. Im Vorjahr hielt der BVB lange mit, ehe am Ende zehn Punkte Rückstand zu Buche standen. 2015 hatte der FC Bayern ebenfalls zehn Zähler Vorsprung (vor Wolfsburg); 2014 waren es 19 Punkte, 2013 sogar 25 (jeweils vor dem BVB).

«Es wäre natürlich schön, wenn es wieder spannender an der Spitze werden würde», sagte Norbert Meier. Damit spricht Darmstadts Coach den meisten seiner Kollegen aus der Seele. Roger Schmidt (Leverkusen) plädiert dafür, dem «Topfavoriten» das Leben so schwer wir möglich zu machen. Der «Ansporn» der Konkurrenz sei groß, «den Abstand zu den Bayern zu verringern und für größere Spannung im Titelkampf zu sorgen».

Laut Bundesliga-Novize Markus Kauczinski (Ingolstadt) gibt es «immer mal wieder eine Überraschungsmannschaft, die da reinstoßen kann». Der Wolfsburger Dieter Hecking glaubt zwar an die erfolgreiche Titelverteidigung der Bayern, tippt aber, «dass der Kampf um die Plätze dahinter enger wird als in der letzten Saison». Für Christian Streich kommt das Quartett mit Dortmund, Leverkusen, Schalke und Gladbach «in Frage». Allerdings schränkte der Freiburger humorvoll ein: «Es ist aber auch gut möglich, dass die Bayern wieder Meister werden.»

Als einziger Trainer verweigert ausgerechnet BVB-Coach Thomas Tuchel, dessen runderneuerte Elf trotz der namhaften Abgänge von Hummels, Ilkay Gündogan und Henrich Mchitarjan als größter Bayern-Widersacher gilt, eine klare Aussage: «Warten wir`s mal ab …»

Fotocredits: Jonas Güttler
(dpa)

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