Thailand: Das Urlaubsparadies leidet
Vor allem in den Wintermonaten zählt Thailand mit seinen Traumstränden, tropischen Temperaturen und faszinierenden Relikten uralter Kultur und Tradition zu den Lieblingszielen von Urlaubern aus aller Welt. Aber die erhoffte Idylle ist nicht überall Realität: Vor allem in der Hauptstadt Bangkok kommt es seit Wochen zu großen Demonstrationen mit dem Ziel, die aktuelle Regierung zu stürzen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen bekommt das Land schon heute zu spüren.
Putschversuch mit Volksfeststimmung und ernsten Konsequenzen
Die oftmals bunten, fröhlich anmutenden Demonstrationsveranstaltungen in Bangkok, die auch immer wieder Touristen anziehen, haben einen ernsten Hintergrund. Nachdrücklich versucht die thailändische Opposition, die amtierende Regierungschefin Yingluck Shinawatra aus ihrem Amt zu vertreiben. Vorgeworfen wird ihr, lediglich Marionette ihres im Ausland weilenden Bruders zu sein sowie Korruption und Vetternwirtschaft zu betreiben. Die bislang weitgehend friedlichen Demonstrationen wurden jüngst von Gewaltausbrüchen überschattet – laut Beobachtern offenbar ein Versuch, das bisher neutral agierende Militär auf die Seite der Opposition zu ziehen und einen Putsch zu wagen. Die zunehmend unsichere Lage führt nicht nur zu erheblichen Behinderungen im Großraum Bangkok. Erste Investoren und Großunternehmen, allen voran der Autohersteller Toyota, stellen den Ausbau ihres Engagements in den kommenden Jahren infrage. Darüber hinaus brechen die Besucherzahlen, bisher vor allem im Raum Bangkok, ein – ein schwerer Schlag für ein Land, für das der Tourismus ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.
Thailandurlaub: Das sollten Sie beachten
Grundsätzlich ist es immer noch verhältnismäßig sicher, den Winterurlaub im Land des Lächelns zu verbringen. Vorausgesetzt, Urlauber halten sich an ein paar Grundregeln:
• Demonstrationen sind keine Touristenattraktion und sollten wenn möglich weiträumig gemieden werden. Auch wenn die Stimmung gelöst und die Menschen friedlich erscheinen, kann die Stimmung schnell kippen.
• Menschenansammlungen grundsätzlich meiden: Treten Notstandsgesetze in Kraft, kann jede Menschenansammlung mit Gewalt aufgelöst werden.
• Mehr Zeit für Transfers einplanen: Im Großraum Bangkok kommt es aufgrund von Demonstrationen immer wieder zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Wer nicht über andere Flughäfen fliegen kann, sollte vorsorglich viel Zeit für die An- bzw. Abreise einplanen.
• Informiert bleiben: Verfolgen Sie die Medienberichterstattung und aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise.
Von der angespannten politischen Situation ist in vielen Urlaubsregionen wie Phuket oder Krabi praktisch nichts zu spüren. Wer seinen Jahresurlaub dort verbringen will und die Destinationen direkt anfliegt, ist von Demonstrationen und ggf. Ausschreitungen bislang nicht betroffen.
Urlaubsparadies im Umsturz
Für viele Reisende ist Thailand der Inbegriff von Urlaubsparadies. Doch das Paradies leidet: Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen stoppen internationale Investoren den Ausbau ihres Engagements, Besucherzahlen brechen ein. Dabei gilt noch immer: Abseits der Hauptstadt geht das Leben wie gewohnt weiter. Kein Grund also, dem Land des Lächelns den Rücken zu zukehren und sich den einmaligen Mix aus südostasiatischer Kunst, Kultur und Natur entgehen zu lassen.