Team Deutschland bei Winterspielen 2018 und 2014

Pyeongchang – Das Team Deutschland war bei den Olympischen Winterspielen 2014 und 2018 mit je 153 Athleten am Start. Vor vier Jahren in Sotschi gewann es 19 Medaillen (8 Gold/6 Silber/5 Bronze). In Pyeongchang holten die deutschen Sportler 31 Medaillen (14/10/7).

Nachfolgend der Erfolgsvergleich in den einzelnen Sportarten:

BIATHLON:

Sotschi: Die Biathleten holten mit der Herren-Staffel und durch Erik Lesser (20 Kilometer) jeweils Silber. Die Damen gingen leer aus.

Pyeongchang: Mit sieben Medaillen waren die deutschen Biathleten die beste Nation in dieser Sportart. Gold gewannen Laura Dahlmeier (2) und Arnd Pfeiffer, Silber holte sich Simon Schempp, und Bronze erkämpften noch Dahlmeier, Benedikt Doll und die Herren-Staffel.

BOB:

Sotschi: Erstmals seit 50 Jahren standen die erfolgsverwöhnten Bobteams ohne Medaille da.

Pyeongchang: In vier Jahren wurde wieder an der Bob-Technik und der Athletik der Fahrer gefeilt. Mit Erfolg: Pilot Francesco Friedrich feierte im Zweier- und Viererbob einen Doppel-Olympiasieg. Bei den Frauen fuhren Mariama Jamanka/Lisa-Marie Buckwitz zu Gold.

CURLING:

Sotschi: Das Team der deutschen Curler um Skip John Jahr schaffte in der Vorrunde nur einen Sieg und schied als Letzter im Zehner-Feld vor dem Halbfinale aus.

Pyeongchang: Weder bei den Frauen noch bei den Männern konnte sich ein deutsches Team qualifizieren.

EISHOCKEY:

Sotschi: Das Frauen-Team erreichte Platz sieben. Die deutsche Nationalmannschaft der Männer scheiterte in der Qualifikation.

Pyeongchang: Das Team um Bundestrainer Marco Sturm sorgte für die Sensation. Nach einem historischen 4:3 im Finale gegen Kanada unterlag die deutsche Team gegen Russland durch Sudden Death. Der Silbermedaillengewinn ist der größte Eishockey-Erfolg in der Olympia-Geschichte; davor hatte es 1976 zuletzt Bronze gegeben.

EISKUNSTLAUF:

Sotschi: Im Paarlauf wurden Aljona Savchenko/Robin Szolkowy Olympia-Dritter, der Gold-Traum ging aber nicht in Erfüllung. Neben ihnen überzeugte der Berliner Peter Liebers als Achter.

Pyeongchang: Mit ihrem neuen Partner Bruno Massot gelang Aljona Savchenko der goldene Olympia-Coup. Nach verpatztem Kurzprogramm waren sie mit einer «Jahrhundert-Kür» im Paarlauf die bewunderten Olympiasieger.

EISSCHNELLLAUF:

Sotschi: Erstmals seit 50 Jahre kehren die deutschen Eisschnellläufer ohne Medaille von Olympia zurück. Die Plätze vier und fünf von Claudia Pechstein sowie von Nico Ihle und Samuel Schwarz waren die besten Resultate.

Pyeongchang: Auch in Südkorea ging der Abschwung weiter. Claudia Pechstein kam auf ihrer Paradestrecke über 5000 Meter auf Platz acht, wurde über 3000 Meter Neunte und landete bei der Olympia-Premiere des Massenstarts auf dem 13. Platz. Im Teamrennen wurden die Eisschnellläuferinnen enttäuschende Sechste. Das beste Einzelresultat erzielte Patrick Beckert als Siebter über 10 000 Meter, Nico Ihle kam zweimal nicht über Platz acht hinaus.

LANGLAUF:

Sotschi: Das Ziel von zwei Medaillen wurde verfehlt. Bronze für die Damen-Staffel blieb die einzige Ausbeute, weil sich in einigen Rennen die Hoffnungen nicht erfüllten.

Pyeongschang: Nach vier Jahren haben die deutschen Langläufer keinen Schritt nach vorne gemacht und blieben ohne Medaille. Jeweils Platz sechs bei den Herren und Damen waren die besten Staffel-Resultate; im Einzel kam kein Läufer unter die Top Acht.

NORDISCHE KOMBINATION:

Sotschi: Die Kombinierer waren zuverlässiger Erfolgsgarant. Mit einem kompletten Medaillensatz traten sie die Heimreise an. Olympiasieger wurde Eric Frenzel, Bronze holte Fabian Rießle, Silber gab es im Team-Wettbewerb.

Pyeongchang: Viel besser geht es kaum! Fahnenträger Eric Frenzel, Simon Schempp und das Team erkämpften sich Gold. Insgesamt gewann die Kombinierer fünf Medaillen: ein Rekord in dieser Sportart.

RODELN:

Sotschi: Die deutschen Rodler wurden allen Erwartungen gerecht. Felix Loch, Nathalie Geisenberger, Wendl/Arlt und die Staffel räumten das komplette Gold ab. Auf den Silberrang steuerte Tatjana Hüfner.

Pyeongchang: Auch in Südkorea waren die Rodler die Medaillengaranten. Drei Olympiasiege durch Natalie Geisenberger, Tobias Wendl/Tobias Arlt und im Team-Wettbewerb sowie Silber für Dajana Eitberger und zweimal Bronze durch Johannes Ludwig und das Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken standen am Ende auf der Habenseite.

SHORTTRACK:

Sotschi: Nur Anna Seidel war ein Lichtblick. Sie überstand über 1500 Meter die erste Runde. Robert Seifert scheiterte auf seinen drei Strecken stets im Vorlauf. Staffeln waren nicht qualifiziert.

Pyeongchang: Beide deutsche Shorttrackerinnen konnten keine Top-10-Platzierung erreichen. Bianca Walter landete über 1000 Meter auf Rang 18. Wie Teamgefährtin Anna Seidel war sie im Vorlauf gestürzt, aber wegen Behinderung ins Viertelfinale aufgerückt.

SKELETON:

Sotschi: Vor vier Jahren waren die deutschen Skeletonis chancenlos. Die Zielvorgabe von zwei Medaillen wie in Vancouver wurde klar verpasst. Es war das schlechtesten Olympia-Ergebnis seit der Wiedereinführung der Sportart 2002.

Pyeongchang: Die Silbermedaille für Jacqueline Lölling hat der Sportart gut getan. Ex-Weltmeisterin Tina Hermann (5. Platz) und Anna Fernstädt (6.) verpassten einen Medaillenplatz knapp. Ohne Edelmetall blieben Axel Jungk, Christopher Grotheer und Alexander Gassner: Sie belegten die Plätze sieben, acht und neun.

SKI ALPIN:

Sotschi: Die deutschen Alpinen gewannen einen kompletten Medaillensatz. Maria Höfl-Riesch feierte Gold und Silber, zum Abschied gab es Platz vier im Slalom. Dazu steuerte Viktoria Rebensburg Bronze bei. Felix Neureuther kam nicht auf das Podest.

Pyeongchang: Null Medaillen stehen in der deutschen Ski-Bilanz. Dies gab es seit zwölf Jahren nicht mehr. Viktoria Rebensburg wurde Vierte im Riesenslalom, Thomas Dreßen Fünfter in der Abfahrt – aber eine Platzierung in den Top Drei konnte kein Skirennfahrer vorweisen. Bei der Olympia-Premiere des Team-Wettbewerb war im Viertelfinale Endstation.

SKISPRINGEN:

Sotschi: Der Team-Olympiasieg überstrahlte das knapp verpasste Edelmetall im Einzel. Die Damen übertrafen die Erwartungen bei ihrer olympischen Premiere. Carina Vogt trug sich als erste Olympiasiegerin in die Geschichtsbücher ein und sorgte für Jubel im deutschen Lager.

Pyeongchang: Die deutschen Skispringer begeisterten. Allen voran Andreas Wellinger, der von der Normalschanze den goldenen Sprung machte, von der großen Rampe Silber sicherte und das Team ebenfalls auf Platz zwei führte. Bei den Damen setzte Katharina Althaus die noch kleine olympische Erfolgsserie mit Olympia-Silber fort.

SNOWBOARD:

Sotschi: Anke Karstens und Amelie Kober fuhren mit Silber und Bronze auf den letzten Drücker zumindest zwei der drei angepeilten Medaillen ein. Patrick Bussler fehlte bei seinem vierten Platz nicht viel. Den Boardercrossern glückte nicht die erhoffte Überraschung.

Pyeongchang: Selina Jörg und Ramona Hofmeister sicherten dem deutschen Verband am letzten Wettkampf-Tag der Snowboarder doch noch die erhofften zwei Medaillen. Die Snowboardcrosser nutzten ihre Außenseiterchance nicht. In der neuen Disziplin Big Air waren nach der Knieverletzung von Silvia Mittermüller keine Deutschen dabei.

SKI-FREESTYLE:

Sotschi: Zehn Entscheidungen, davon vier in neuen Olympia-Disziplinen – und der in sechs Wettkämpfen vertretene Deutsche Skiverband ging allen Medaillenkämpfen leer aus. Platz acht für Florian Eigler war die beste Platzierung.

Pyeongchang: Deutsche Athleten waren nur in der Hälfte der zehn Entscheidungen vertreten. Eine Medaille verfehlte der Deutsche Skiverband klar. Ein achter Rang für Sabrina Cakmakli in der Halfpipe sprang als bestes Resultat heraus.

Fotocredits: Michael Kappeler
(dpa)

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