Szalai trifft zweimal: Erster Sieg 2018 für Hoffenheim
Sinsheim – 1899 Hoffenheim hat seinem Trainer Julian Nagelsmann zum zweijährigen Dienstjubiläum in der Fußball-Bundesliga den ersten Sieg 2018 beschert. Die Kraichgauer bezwangen den Abstiegskandidaten FSV Mainz 05 mit 4:2 (1:1).
Spieler des Tages vor 24 105 Zuschauern in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena waren Adam Szalai und Andrej Kramaric: Der Ungar erzielte gegen seinen früheren Verein ebenso zwei Tore (27./74. Minute) wie der kroatische Nationalspieler (67./88.). Emil Berggreen traf ebenfalls mit einem Doppelpack (29./80.) für die auswärts weiter sieglosen Rheinhessen, die sich drei Tage nach dem hilflosen DFB-Pokal-Aus in Frankfurt nicht aus der Krise befreien konnten.
Der FSV trat mit gleich sechs Veränderungen in der Startelf an und zeigte sich zunächst stark verbessert. Unter anderem stand dieses Mal wieder Robert Zentner zwischen den Pfosten. «René Adler hat muskuläre Probleme. Das ist kein Denkzettel», sagte Sportdirektor Rouven Schröder im TV-Sender Sky über den Ex-Nationaltorhüter, der in Frankfurt gepatzt hatte. Bei den Hoffenheimern lief der diesmal auffällige Nadiem Amiri für Spielmacher Kerem Demirbay auf, der mit einer schweren Sprunggelenkverletzung mehrere Wochen ausfällt.
Vor allem den Gästen war die Verunsicherung anzusehen: Im Spielaufbau schlichen sich immer wieder Fehler ein. Die überlegene TSG benötigte eine knappe halbe Stunde, um daraus Kapital zu schlagen: Szalai reagierte nach einem Pass von Serge Gnabry schneller als sein Gegenspieler Leon Balogun und stocherte den Ball zum 1:0 über die Linie.
Torhüter Oliver Baumann leistete dann jedoch Aufbauhilfe für die Rheinhessen, als er nach einer Flanke von Daniel Brosinski hochstieg und das Leder verfehlte: Der sprunggewaltige Berggreen köpfte zum Ausgleich ein. Hoffenheim suchte weiter Lücken in der Mainzer Hintermannschaft, tat sich aber schwer. Als Gnabry nach mehrfacher Aufforderung von Nagelsmann mal nach innen zog, wurde es gleich gefährlich. Zentner entschärfte aber erst den Schuss des Nationalspielers und dann einen Szalai-Kopfball (43.).
Auch nach der Pause blieb Hoffenheim am Drücker und suchte immer wieder den Abschluss. Szalai und Dennis Geiger verpassten jedoch zwei gute Einschussmöglichkeiten, ehe Kramaric aus dem Gewühl das 2:1 gelang. Der kroatische Nationalspieler stand die Woche zuvor noch in der Kritik, als er in Berlin seinem Kollegen Nadiem Amiri den Ball vor einem Elfmeter weg kickte, um selbst zu schießen.
Szalai mit einem Flachschuss ins linke Eck und Kramaric per direktem Freistoß sorgten für die Entscheidung gegen offensivschwache Mainzer, deren Trainer Sandro Schwarz nach der dritten Bundesliga-Niederlage hintereinander noch mehr in die Kritik gerät. Für die Hoffenheimer endete eine unruhige Woche mit der öffentlichen Diskussion um die Zukunft von Sport-Geschäftsführer Hansi Flick mit einem versöhnlichen Ergebnis.
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(dpa)