Syrer Anis will Rio nicht ohne Phelps-Selfie verlassen
Rio de Janeiro – Der syrische Schwimmer Rami Anis hat seinen letzten Wettkampf bei den Olympischen Spielen in Brasilien hinter sich, will aber nicht ohne ein Selfie mit der US-Schwimmlegende Michael Phelps abreisen.
«Ohne dieses Selfie kehre ich natürlich nicht nach Belgien zurück», sagte das Mitglied des Flüchtlingsteams. Zuvor war der in Belgien lebende 25-Jährige über 100 Meter Schmetterling seinen zweiten und letzten Vorlauf in Rio geschwommen und als 40. von 43 Teilnehmern ausgeschieden. Rekord-Olympiasieger Phelps war in einem der weiteren Vorläufe in der Disziplin dabei und erreichte später das Finale.
Anis will auf den richtigen Moment warten, um Phelps um das Bild zu bitten. «Vielleicht nachdem er geschwommen ist», sagte Anis. «Jetzt ist er bestimmt sehr angespannt, während er sich auf seinen nächsten Wettkampf vorbereitet.» Phelps gewann am Donnerstag über 200 Meter Lagen seine 22. Goldmedaille bei Olympischen Spielen.
Anis stammt aus Aleppo und trainiert seit Februar im belgischen Gent. In seiner Heimat hatte er nach eigenen Angaben Videos von Phelps geschaut, um an seiner Technik zu arbeiten. Bei den Spielen von Rio ist er einer von zehn Flüchtlingen, die unter der IOC-Flagge gestartet sind. Am Dienstag hatte Anis über 100 Meter Freistil sein Olympia-Debüt gefeiert und mit einer persönlichen Bestzeit unter 59 Teilnehmern den 56. Platz belegt. «Es war eine große Freude und eine große Ehre», sagte er über die Teilnahme an den Spielen.
Fotocredits: Michael Kappeler
(dpa)