Stuttgart erreicht auf dem Betzenberg dritte Pokal-Runde
Kaiserslautern – Zweitliga-Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern hat dem VfB Stuttgart deutlich mehr abverlangt als erwartet, eine Pokal-Überraschung aber verpasst. Am Ende gewann der Bundesligist das Zweitrunden-Spiel mit 3:1 (1:1).
Chadrac Akolo (66.) und Simon Terodde (71.) schossen vor
28 322 Zuschauern auf dem Betzenberg die entscheidenden Tore für den DFB-Pokalsieger von 1954, 1958 und 1997. Der FCK war durch Lukas Spalvis (7.) sogar früh in Führung gegangen. Den Ausgleich erzielte Daniel Ginczek (20.) per Foulelfmeter.
Kaiserslauterns Trainer Jeff Strasser machte mit seiner Aufstellung deutlich, dass ihn der Abstiegskampf in der 2. Bundesliga eigentlich viel mehr interessiert als der DFB-Pokal. Gleich sechs Stammspieler schonte er mit Blick auf das wichtige Ligaspiel am Samstag bei Jahn Regensburg. Dafür spielten Ersatzleute wie Spalvis und junge Talente wie Nils Seufert oder Nicklas Shipnoski.
Doch diese vermeintliche B-Elf entfachte das berühmt-berüchtigte «Betzenberg-Feeling» deutlich mehr als ihre arrivierten Kollegen nur drei Tage zuvor bei der 0:1-Heimpleite gegen den MSV Duisburg. Der junge FCK warf sich in jeden Zweikampf, attackierte den VfB schon früh im Spielaufbau und wurde dafür auch prompt belohnt: In der 7. Minute nutzte der in Litauen geborene und in der Schweiz aufgewachsene Spalvis einen schweren Patzer von Benjamin Pavard und drosch den Ball ins Tor.
Dummerweise aus Lauterer Sicht verteilte die eigene Abwehr eine knappe Viertelstunde später ein ähnliches Geschenk, als Joel Abu Hanna zunächst den Ball unterlief und dann den Japaner Takuma Asano von den Beinen holte. Das Foulspiel an sich zweifelte niemand an. Heiß diskutiert wurde aber, ob es schon in oder noch vor dem Strafraum stattfand. Ginczek kümmerte das nicht. Er verwandelte den Foulelfmeter zum 1:1.
Vor und nach den beiden Toren ging es in hohem Tempo ständig hin und her. Der VfB war spielerisch besser und leichtfüßiger, der FCK hielt mit großem Einsatz dagegen. So erarbeiteten sich beide Teams eine Reihe guter Chancen. Die besten davon vergaben die Stuttgarter Emiliano Insua (2.) und Chadrac Akolo (15.).
In der zweiten Halbzeit wechselte VfB-Trainer Hannes Wolf seinen Torjäger Terodde ein. Abwehrchef Holger Badstuber zeigte eine Verletzung an und ging vom Feld. Der Druck der Stuttgart war nun größer als vor der Pause. Lautern dagegen bekam kaum mehr einen Zugriff auf dieses Spiel. Bei seinem entscheidenden Tor zum 2:1 stand Akolo völlig frei. Und auch vorne hatte der FCK nur noch zwei gute Chancen durch Baris Atik (76.) und Christoph Moritz (80.).
Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)