Starker Goretzka führt FC Bayern an Tabellenspitze
Stuttgart – Startelfdebütant Leon Goretzka hat den FC Bayern München beim 3:0 (1:0) gegen den VfB Stuttgart zur Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga und einer makellosen Bilanz vor der Länderspielpause geführt.
Der Nationalspieler traf beim 400. Bundesliga-Auswärtssieg der Vereinsgeschichte in der 37. Minute zum 1:0 und bereitete das 2:0 von Robert Lewandowski vor (62.). Thomas Müller traf zum 3:0 (76.). Die Schwaben dagegen feiern ihren 125. Geburtstag am kommenden Wochenende mit der fürchterlichen Zwischenbilanz von null Punkten und null Toren am Tabellenende in der Fußball-Bundesliga sowie dem Erstrunden-Aus im DFB-Pokal. Es war auch die erste Heimniederlage für Trainer Tayfun Korkut.
«Wir gehen mit einer guten Seriosität an die Sache heran. Man muss sagen: Hut ab!», sagte Bayerns Nationalspieler Müller: «Bei der Konkurrenzsituation bei uns muss jeder liefern. Man ist heiß zu zeigen, welche Qualitäten man hat.» Goretzka meinte: «Ich bin froh, dass mir das heute gut gelungen ist und ich von Anfang an ran durfte. Ich wollte beweisen, dass ich der Mannschaft eine Hilfe sein konnte.» Stuttgarts Mario Gomez resümierte: «Es war ein wahnsinnig schweres Spiel, die Bayern haben mit viel Elan gespielt. Wir haben dann ein bisschen die Geduld verloren.»
Vor 58.680 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Mercedes-Benz Arena rechtfertigte Nationalspieler Goretzka seinen Platz in der ersten Elf am Samstag durch ein überzeugendes Spiel, das erste Pflichtspieltor für seinen neuen Club und eine Vorlage. Der Ex-Schalker harmonierte reibungslos mit seinen Kollegen, zu denen in Stuttgart auch Franck Ribéry und Arjen Robben zählten. Für Ribéry war es das 250. Bundesliga-Spiel.
Stuttgart versuchte der Bayern-Stärke mit diszipliniertem Defensivverhalten und knackigen Zweikämpfen zu begegnen. Ex-Bayer Holger Badstuber spielte im Plan von Trainer Tayfun Korkut dabei keine Rolle und musste nach seinen Patzern in Rostock und Mainz auf die Bank. Stattdessen vertraute Korkut in der Innenverteidigung neben Weltmeister Benjamin Pavard auf Timo Baumgartl – und brachte im rechten Mittelfeld Bayern-Schreck Anastasios Donis, der beim 4:1 am 34. Spieltag der vergangenen Saison mit seinen Sprints, einem Tor und einer Vorlage für viel Unruhe beim deutschen Meister gesorgt hatte.
Donis war erneut einer der auffälligsten VfB-Profis und lieferte sich bis zu seiner für die Fans nicht nachvollziehbaren Auswechslung nach knapp einer Stunde intensive Duelle mit Ribéry und Co., die mitunter auch über die Grenze des Erlaubten gingen. Schiedsrichter Harm Osmers ließ den Griechen aber gewähren, die Bayern-Profis reagierten zunehmend genervt auf die harte Gangart.
Denn auch der viele Ballbesitz führte lange zu nichts – bis Goretzka beobachtet von Nationaltrainer Joachim Löw an der Strafraumkante den Überblick behielt, VfB-Neuzugang Pablo Maffeo ins Leere laufen ließ und ins lange Eck traf. Danach hatte der 23-Jährige direkt die Gelegenheit für ein zweites Tor. Auch Thomas Müller und Mats Hummels hätten noch vor der Halbzeit erhöhen können.
Stuttgart schaffte es kaum, sich aus der Bayern-Umklammerung zu befreien und eigene Torchancen zu erarbeiten. Die Münchner dagegen kamen im Minutentakt zu Gelegenheiten. David Alaba setzte einen Freistoß an den Pfosten (50.). Goretzka zielte bei seinem Kopfball knapp daneben (53.). Hummels köpfte, Ron-Robert Zieler hielt (56.).
Für das 2:0 sorgte schließlich Lewandowski, der eine von Goretzka weitergeleitete Vorlage von Müller präzise ins Netz schoss. Für den Polen war es Saisontor Nummer zwei in der Liga. Danach war der Glaube der Gastgeber an einen Coup gebrochen und die Bayern konnten das Ergebnis und ihre Tabellenführung verwalten, die Müller mit dem 3:0 noch festigte.
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(dpa)