Sportvorstand Bobic plädiert für Abschaffung von 50+1

Frankfurt/Main – Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic hat sich für eine Abschaffung der sogenannten 50+1-Regel in der Fußball-Bundesliga ausgesprochen.

«Ich würde es spannend finden, wenn jeder Verein seine Struktur wählen kann wie er das will, und es nicht vorgegeben wird», sagte Bobic auf dem Internationalen Fußball-Kongress in Frankfurt.

Durch die 50+1-Regel, die eine Stimmenmehrheit der Stammvereine in den ausgegliederten Kapitalgesellschaften der Proficlubs vorschreibt, wird derzeit eine Übernahme der Bundesligisten durch finanzkräftige Investoren verhindert. Die Deutsche Fußball Liga hatte Mitte Juli einen Antrag von Hannovers Präsident Martin Kind auf eine Ausnahmegenehmigung wie bei Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg abgelehnt. Kind will dagegen klagen.

Unabhängig von diesem Fall hat die DFL beim Bundeskartellamt ein Verfahren zur Klärung der grundsätzlichen Anwendung und Auslegung von 50+1 beantragt. Im März dieses Jahres hatte sich eine Mehrheit der 36 Profivereine gegen eine Abschaffung der Regel ausgesprochen.

Bobic sprach sich nun für einen neuerlichen Anlauf aus. «Wir haben es ja schon mal probiert auf der Mitgliederversammlung. Es war sehr hitzig und keine gute Diskussion. Ich habe da kein Ziel gesehen», sagte er. Man müsse nun prüfen, ob die Regel juristisch angreifbar sei oder nicht. «Wenn sie sicher ist, werden auch wir als Eintracht Frankfurt dahinterstehen. Aber meine persönliche Überzeugung ist, dass es nicht der richtige Weg ist und es auf jeden Fall fallen wird. Deshalb müssen wir diese Diskussion führen.»

Fotocredits: Arne Dedert
(dpa)

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