Sportschützin Karsch holt Silber mit der Sportpistole

Rio de Janeiro – Sportschützin Monika Karsch hat bei den Olympischen Spielen mit der Sportpistole überraschend die Silber-Medaille gewonnen. Die 33-Jährige aus Regensburg verlor nur das Final-Match in Rio de Janeiro gegen die Griechin Anna Korakaki mit 6:8.

Bronze ging in der Olympia-Schießanlage Deodoro an Heidi Diethelm Gerber. Die Schweizerin besiegte die chinesische Weltranglistenerste Zhang Jingjing.

Vier Jahre nach der historischen Pleite von London, wo es erstmals seit 1964 keine Olympia-Medaille für den Deutschen Schützenbund gegeben hatte, holte Karsch damit in Brasilien das erste Edelmetall für den Verband. Mit der Luftpistole hatte sie am Sonntag nur den 25. Platz belegt.

Mit einer starken Leistung und 583 Ringen war Karsch in ihrer Spezialdisziplin als Vierte ins Finale der besten Acht eingezogen. Und dort überraschte sie als Zweite und hüpfte schon vor dem finalen Shootout jubelnd durch die Halle. Mindestens Silber war ihr nicht mehr zu nehmen – das wusste die Bayerin. Dort glich sie dank einer bravourösen Aufholjagd nach einem 0:6-Rückstand noch zum 6:6 aus, doch am Ende triumphierte die 19 Jahre alte Griechin.

Beim Weltcup im April hatte Karsch bereits gemerkt, dass ihr die Anlage in Rio liegt. Damals kam sie beim Weltcup auf Platz vier – ein Resultat, das sie nun bei Olympia gehörig toppte.

Sportdirektor Heiner Gabelmann hatte schon vor dem Finale gesagt, dass er sehr zufrieden sei, «weil ihre Nominierung nicht unumstritten war. Also haben wir alles richtig gemacht.» Aufgrund des Doppelstartrechts einiger Gewehrschützen konnte Karsch noch nachnominiert werden.

Die 33 Jahre alte Sportsoldatin trug im Finale ein Amulett um den Hals mit einem Foto ihrer Kinder Lina (3 Jahre) und Bruno (5). Und der Glücksbringer wirkte. «Ein Gedanke ist immer in der Heimat», hatte sie vor dem Halbfinale gesagt, ehe sie nach dem Finale gemeinsam mit ihrem Ehemann und Trainer Thomas jubeln konnte.

Die bislang letzte deutsche Olympiasiegerin im Schießen bleibt 1988 Silvia Sperber, die in Seoul mit dem Kleinkaliber-Gewehr im Dreistellungskampf gewonnen hatte.

Die stärkste Leistung in der Qualifikation war Jingjing mit 592 Ringen gelungen. Im Kampf um die Medaillen zählten die Vorleistungen jedoch nicht mehr, das Finale wurde im Duell-Modus ausgetragen. Und ausgerechnet die Chinesin ging leer aus.

Fotocredits: Armando Babani
(dpa)

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