Spitz gewinnt Kampf gegen Knie: «versöhnlicher Abschluss»

Rio de Janeiro – Dabei sein ist alles! Wohl keine andere deutsche Athletin verkörperte in Rio so den olympischen Gedanken wie Sabine Spitz, die mit bandagiertem Knie stoisch ihre Runden auf dem Mountainbike drehte.

Ignorierend, dass ihr die Ärzte kein «Go» für einen Start gegeben hatten. Und ebenso ausblendend, dass sie, die eigentliche Medaillenanwärterin, keine Chance auf Edelmetall haben würde. «Mir hat es schon sehr viel bedeutet, dieses Rennen zu fahren, sonst wäre es keine olympische Teilnahme gewesen», sagte Spitz.

Das also war ihr Antrieb: Zum fünften Mal beim weltgrößten Sportspektakel dabei zu sein. Und dies, obwohl sie längst einen kompletten olympischen Medaillensatz zuhause hat. Beim «Schwarzwald-Täler-Cup» wäre sie mit entzündetem Knie sicher nicht gestartet, sagte die 44-jährige Badenerin. Doch für Olympia nahm sie eine von den Ärzten befürchtete Verschlechterung in Kauf: «Ich musste unterschreiben, dass ich das Risiko selber trage.» Sie sei «bis unter die Haarspitzen voll» mit Antibiotika, berichtete Spitz am Samstag.

Es sei wohl das erste Mal gewesen, dass ein deutscher Athlet dem Rat der Medizinier nicht folgte. Und Spitz, die künftig nur noch zum Spaß Cross-Country-Rennen fahren will, bereute es nicht: «Das ist ein versöhnlicher Abschluss.» Der Stolz auf sich selbst klang dabei mit.

Fotocredits: Michael Kappeler
(dpa)

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