Spannung im Abstiegskampf nimmt zu – FCI mit Rückenwind

Düsseldorf – Auf der Zielgeraden der 54. Bundesligasaison hält die Spannung im Tabellenkeller unvermindert an.

Nach dem Anschlag von Dortmund stehen einige Partien am Osterwochenende zwar unter verstärkten Sicherheitsbedingungen, doch vor allem der BVB ist vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt um Normalität bemüht. «Wir werden am Samstag versuchen, das wegzudrücken», sagte Trainer Thomas Tuchel. Im Norden garantiert der Existenzkampf brisante Duelle: In Wolfsburg (gegen Ingolstadt) treffen zwei unmittelbar gefährdete Teams aufeinander, im Nordderby zwischen Bremen und Hamburg steckt ohnehin genügend Brisanz.

Große Zuversicht herrscht beim zuletzt dreimal erfolgreichen Tabellen-17. aus Ingolstadt. «Aktuell können wir wieder alles erreichen», sagte Trainer Maik Walpurgis vor dem wichtigen Spiel bei den Niedersachsen. Mit einem weiteren Sieg können die Schanzer den direkten Abstiegsplatz erstmals seit zehn Spieltagen verlassen. «Wir müssen das Momentum nutzen. Die Jungs sind hungrig auf mehr», meinte der Coach. Davon lässt sich Andries Jonker allerdings nicht sonderlich beeindrucken. «Irgendwann ist jeder Lauf einmal zu Ende», meinte der VfL-Coach.

Der HSV und Bremen haben zwar einen kleinen Vorsprung auf die Abstiegsränge, sind aber mit 33 und 36 Punkten keineswegs gesichert. Hamburgs Trainer Markus Gisdol ordnet die Situation realistisch ein: «Sie ist immer noch sehr kritisch, weil die Tabelle eng ist und es schon oft Mannschaften gab, die sich zu früh zu sicher gefühlt haben.» Eine besondere Partie dürfte es für den früheren Werderaner Aaron Hunt werden. «Das ist für mich kein Spiel wie jedes andere. Es wird für mich das erste Mal sein, dass ich auswärts gegen meinen ehemaligen Verein auflaufe», sagte Hamburgs Mittelfeldspieler.

Vor zwei ganz wichtigen Heimspielen stehen die beiden punktgleichen FSV Mainz 05 (Tabellen-15.) und FC Augsburg (16.). Die Rheinhessen könnten dabei von der Berliner Auswärtsschwäche profitieren: Hertha verlor die letzten sieben Spiele in der Fremde allesamt. FSV-Sportdirektor Rouven Schröder, der Trainer Martin Schmidt weiterhin den Rücken stärkt, sagte: «Wir sind einfach mal dran, in Führung zu gehen, das Publikum mitzunehmen, den Dreier zu holen.»

Die seit sechs Spielen sieglosen Augsburger haben mit dem 1. FC Köln eine schwere Prüfung vor sich und könnten erstmals in dieser Saison auf einen direkten Abstiegsplatz fallen. Sollten Mainz und Augsburg gewinnen, wäre der Tabellenletzte Darmstadt bei einer Niederlage gegen Schalke offiziell abgestiegen.

Nach den sportlichen Nullnummern der drei Bundesligaclubs auf internationaler Ebene wollen vor allem die Dortmunder nach dem 2:3 gegen AS Monaco wieder in die Spur kommen – auch wenn das nicht so einfach ist. «Wir müssen einen Weg finden. Den Weg zurück zum Spaß und zur Sinnhaftigkeit», meinte Trainer Tuchel. Helfen soll dabei Marco Reus, der wieder im Kader steht.

Größere Personalprobleme plagen den FC Bayern München, der nach dem 1:2 gegen Real Madrid nun zwei Niederlagen aus den drei letzten Pflichtspielen auf dem Konto hat. Neben den verletzten Innenverteidigern Mats Hummels und Jerome Boateng fehlt auch der gesperrte Robert Lewandowski beim Top-Spiel in Leverkusen. Dennoch hofft Trainer Carlo Ancelotti auf eine ordentliche Vorstellung seines Teams. «Wir wollen in Leverkusen ein gutes Spiel zeigen. Die Bundesliga ist recht eng», befand der Coach. Die Gastgeber, die unter Coach Tayfun Korkut nur eines von sechs Pflichtspielen gewinnen konnten, benötigen dringend weitere Zähler gegen den Abwärtstrend.

Fotocredits: Stefan Puchner
(dpa)

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