So schneidet der Opel Meriva B bei der HU ab
Berlin – Der Meriva steht für eine Episode bei Opel: Der Minivan stieß nach der Jahrtausendwende als kleiner Bruder des Zafira zur Opel-Familie.
Für zwei Baureihengenerationen war das Konzept gut genug, dann ersetzte der Crossland X, ein SUV, das kleine Raumwunder. Der hier betrachtete Meriva B weist beim Tüv dafür eine weiße Weste auf – bis auf einen ziemlich öligen Fleck.
Modellhistorie: Vorgängerlos startete der Meriva A 2003 durch, noch auf Basis des Kleinwagens Corsa. Bis 2009 war er im Verkauf. 2010 rückte der Meriva B auf Basis des Kompaktmodells Astra nach, Bauzeitraum bis 2017. Sein einziges, zudem dezentes Facelift wurde ihm 2014 zuteil, zu erkennen an den LED-Heckleuchten.
Karosserievarianten: Der Meriva B ist wie sein Vorgänger ein Minivan mit viel Platzangebot auf recht kleinem Raum. Varianten gibt es nicht, aber ein besonderes Merkmal: die hinten (und nicht wie üblich an der B-Säule) angeschlagenen Fondtüren.
Abmessungen: 4,29 m x 1,81 m x 1,62 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 400 l bis 1500 l.
Stärken: Vor allem vierköpfige Familien glücklich machen. Der Stauraum ist groß, der Innenraum dank verschiebbarer Rücksitze flexibel nutzbar. Das gut abgestimmte Fahrwerk gilt auch als langstreckentauglich. Der «Auto Bild Tüv Report 2020» notiert zum Meriva B fast nur Positives. Das Fahrwerk ist bis zur dritten Hauptuntersuchung (HU) unauffällig: Achsenaufhängung und Lenkung schneiden «ordentlich bis gut» ab. Die Funktion von Feststellung- und Fußbremse wird mit «gut» oder «sehr gut» bewertet.
Schwächen: «Eigentlich ist so ein junger Meriva B ein echter Gebrauchtwagentipp», schreibt der Report. «Wenn nur der übermäßige Ölverlust nicht wäre.» Denn schon bei der ersten HU tropft der Minivan gewaltig. Auch verstellte Scheinwerfer zählen bereits so früh zu den wenigen prüfrelevanten Kritikpunkten.
Pannenverhalten: Weniger erfreulich die Bilanz beim ADAC: «Der Meriva ist bestenfalls im Mittelfeld zu finden, oft aber dahinter», schreibt der Club zum Abschneiden des Vans in seiner Pannenstatistik. Die Mängelschwerpunkte: Defekte an Kühl- und Heizungsschläuchen bei Exemplaren der Erstzulassungsjahre 2010 und 2011, streikende Kühlwasserpumpen (2015 und 2016) sowie entladene Batterien (2012 bis 2015, 2017).
Motoren: Benziner (Vierzylinder mit Frontantrieb): 74 kW/110 PS und 103 kW/140 PS (LPG-Version: 88 kW/120 PS); Diesel (Vierzylinder mit Front- und Allradantrieb): 70 kW/95 PS und 100 kW/136 PS.
Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):
– Meriva B 1.4 Turbo Edition (2013); 103 kW/140 PS (Vierzylinder); 95 000 Kilometer; 7250 Euro.
– Meriva B 1.6 CDTI Style Ecoflex (2014); 70 kW/95 PS (Vierzylinder); 101 000 Kilometer; 7300 Euro.
– Meriva B 1.4 Turbo LPG Active (2016); 88 kW/120 PS (Vierzylinder); 57 000 Kilometer; 11 050 Euro.
Fotocredits: Opel
(dpa/tmn)