Singer/Songwriter sind weiterhin trendy

Mit Elliott Smith fing Anfang 2000 alles an; der erste postmoderne, große Singer/Songwriter erblickte musikalisch das Licht der Welt und ebnete den Weg für alle weiteren unglücklichen, klagenden, schaurig-schön singenden, meist jungen Musiker_innen, die durch ihre Lieder ihren Schmerz in die Welt ausschütteten und uns daran teilhaben ließen.

Die ist jetzt schon fast ein Jahrzehnt her und eigentlich müsste der Singer/Songwriter-Boom so langsam abreißen. Doch was damals noch für erwachsen gewordene Indie-Hippies und Grunger eine Möglichkeit den guten alten gitarrenlastigen Zeiten nachzutrauern war, hat sich heute zu einem handfesten Genre in der Musiklandschaft entwickelt. Der Singer/Songwriter-Trend reißt nicht ab.

Singer/Songwriter als Genre ist natürlich schon viel älter als 10 Jahre. Schon Joni Mitchell oder Leonard Cohen müssen in der klassischen Singer/Songwriter-Ecke angesiedelt werden. Sie ebneten damit erst den Weg zu der neuen Singer/Songwriter-Generation von heute. Trotzdem müssen die Singer/Songwriter von heute schon als eigene Gattung angesehen werden. Auch heute ist die Musik von Conor Oberst, Sufjan Stevens, Elliott Smith oder der großartigen Laura Veirs zwar für eine ganz bestimme Gruppe von Musikliebhaber_innen attraktiv, doch findet man besagten Conor Oberst und seine Band Bright Eyes inzwischen auch in den Top Twenties wieder. Singer/Songwriter-Musik hat sich auch ganz deutlich zu einem kommerziellen Trend entwickelt. Warum auch nicht?

Meine persönliche Neuentdeckung dieses Jahr ist die Singer/Songwriterin Ingrid Michaelsen. Auf ihrer MySpace-Seite kann man sich ihre wunderschönen Songs anhören. Schön!

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