Sieg gegen Wölfe: Gladbach setzt Leverkusen unter Druck

Mönchengladbach (dpa) – Borussia Mönchengladbach hat trotz Verletzungssorgen Bayer Leverkusen im rheinischen Duell um die Champions League unter Druck gesetzt.

Mit 3:0 (2:0) gewann das Team von Trainer Marco Rose am Dienstag ungefährdet und völlig verdient gegen den enttäuschenden VfL Wolfsburg, muss aber auch in restlichen beiden Saisonspielen ohne Top-Stürmer Marcus Thuram auskommen. Auch der beste Scorer Alassane Plea droht für die Spiele am Samstag in Paderborn und am 27. Juni gegen Hertha BSC auszufallen.

Ohne die beiden verletzten Top-Scorer waren am Dienstag zweimal Jonas Hofmann (10. Minute/30.) und Lars Stindl (65.) erfolgreich für die Borussia, die mit nun 59 Punkten zumindest für eine Nacht wieder auf Rang vier sprang. Leverkusen (57) spielt am Mittwoch im Derby gegen den 1. FC Köln. Nach dem noch zu gering ausgefallenen Sieg verkündete Rose aber noch eine schlechte Nachricht, als es um das Personal für das nächste Spiel in Paderborn ging. «Bei Marcus keine Chance. Die Saison ist gelaufen. Da reden wir langsam auch über eine OP», sagte Rose über Thuram und fügte hinzu: «Auch bei Plea sehe ich für Samstag keine Chance und für das Spiel danach nur geringe Chancen.»

Zudem fehlt am Samstag Nico Elvedi gelb-gesperrt. Zunächst ist am Mittwoch aber Daumendrücken angesagt. Ausgerechnet der Erzrivale Köln soll jetzt helfen. «In der Situation drücken wir auch denen die Daumen», sagte Matchwinner Hofmann bei Sky und fügte hinzu: «Heute haben wir gezeigt, dass uns der fünfte Platz nicht ausreicht.» Ähnlich sieht es Nationalspieler Matthias Ginter: «So wie die Saison verlaufen ist, wäre es eine Enttäuschung. Aber wir haben es nicht in der eigenen Hand.»

Ohne Plea und Thuram verpassten es die Gladbacher vor allem nach der Pause, auch das Torverhältnis (nun +23) im Vergleich zu Leverkusen (+16) weiter zu verbessern. Die um die Europa-League kämpfenden Wolfsburger bleiben mit 46 Zählern auf Rang sechs. Mit einem Sieg in Augsburg könnte der Siebte Hoffenheim am Mittwoch nach Punkten aufschließen. Entsprechend bedient war VfL-Torjäger Wout Weghorst. «Es war absolut keine gute Leistung. Es war eine der schlechtesten der Saison. Ich hatte keinen einzigen Torschuss. Es war in jedem Bereich zu wenig», sagte der Niederländer. «Wir müssen keine Zweifel haben, das bringt nichts. Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen.»

Trotz der Verletzungsprobleme der Borussia war es fast ein Klassen-Unterschied zwischen den beiden Europapokal-Aspiranten. Neben Plea und Thuram fehlen den Borussen aktuell fünf weitere Spieler, darunter der seit Wochen verletzte Abräumer Denis Zakaria. In seiner Not verhalf Rose Ibrahima Traoré zu seinem Startelf-Debüt in dieser Saison. Der 32 Jahre alte Offensivspieler spielte unter Rose bislang kaum eine Rolle und kam bei vier Saison-Einsätzen zuvor auf gerade einmal zusammen 30 Minuten.

Auch wenn Traoré, der kurz vor der Halbzeit eine weitere Riesen-Chance knapp vergab, insgesamt unglücklich und ohne Bindung zum restlichen Team agierte, war Gladbach spielerisch und taktisch klar besser. Die Gäste, die zuvor drei Mal in Serie auswärts gewonnen hatten, waren auch in puncto Einsatzwillen unterlegen. Ein Geniestreich von Breel Embolo brachte auch früh Ruhe ins Gladbacher Spiel nach den beiden unglücklichen Niederlagen zuvor in Freiburg (0:1) und beim FC Bayern (1:2). Mit einer feinen Einzelleistung narrte der Schweizer die Wolfsburger Abwehr und legte überlegt auf Hofmann ab, der keine Mühe mit dem 1:0 hatte.

Fortan hatte die Elf vom Niederrhein das Team des VW-Konzerns klar im Griff. Erneut war es Hofmann, der eine Kopfball-Ablage von Weltmeister Matthias Ginter zu seinem vierten Saisontor einschob. Stindl beseitigte nach der Pause mit seinem siebten Saisontor alle Rest-Zweifel am Gladbacher Erfolg.

Fotocredits: Federico Gambarini

(dpa)
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