Sensoren für Auto-Assistenzsysteme im Winter freihalten
München – Dieses Problem kennen Autofahrer: Sensoren und Kameras für Assistenzsysteme arbeiten nicht zuverlässig. Im Winter kann das an Schnee, Eis oder Salzreste liegen.
Grundlos anlaufende Scheibenwischer etwa können ein Hinweis auf einen verdreckten oder von Eis und Schnee verdeckten Regensensor im oberen Teil der Frontscheibe sein. Einen klaren Durchblick durch die Scheibe brauchen auch Kameras für Spurhalteassistenten oder für automatisches Bremsen. Oft trübt sich im Winter auch das Objektiv der Rückfahrkamera durch Salz und Schmutz ein. Autofahrer sollten in all diesen Fällen regelmäßig mit reichlich Wasser für eine einwandfreie Funktion sorgen, rät der Tüv Süd.
Eis auf der Frontscheibe sollte vorher mit dem Kratzer entfernt werden, rät Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. Heiß sollte das Wasser allerdings nicht sein, weil die Temperaturunterschiede zum kalten Auto zum Beispiel an der Scheibe zu Beschädigungen führen könnten.
Ebenfalls ungeeignet ist der harte Strahl eines Hochdruckreinigers. Dieser könnte zum Beispiel an der Rückfahrkamera zu Beschädigungen führen. Auch der Eiskratzer ist an dieser Stelle tabu, besser wird ein Enteisungsspray genutzt. Für saubere Scheiben können Autofahrer auch auf spezielle Reiniger aus dem Autozubehör zurückgreifen, rät der Tüv. Andere Produkte für den Haushalt dagegen sind anders zusammengesetzt und eigneten sich nicht. «Sie können beispielsweise Dichtungen spröde machen», sagt Lucà. Auch Brennspiritus als Zusatz für das Wischwasser sollten Autofahrer nicht nutzen: «Der verhindert zwar ein Einfrieren, sorgt aber für Schlieren und kann Dichtungen sowie die Kunststoffabdeckungen der Scheinwerfer angreifen».
Auch die Ultraschallsensoren der sogenannten Parkpiepser können laut Tüv durch eine dicke Eis- und Schneeschicht einen falschen Abstand melden. Aus physikalischen Gründen werde aber ein zu kleiner Abstand gemeldet, so dass keine Parkrempler drohten. Die Abweichung könne etwa zehn Zentimeter betragen. Radarbasierte Systeme wie einige sogenannte Totwinkelwarner seien weniger schmutzempfindlich.
Fotocredits: Conny Kurz
(dpa/tmn)