Selke: Wenn «die Pille einfach nicht über die Linie will»

Brasilia – Nach dem Befreiungsschlag rannte Davie Selke zur Trainerbank und sprang Horst Hrubesch in die Arme.

Die ganze Last der Tortur, die der Mittelstürmer der deutschen Olympia-Fußballer bis zur 75. Minute im Viertelfinale gegen Portugal (4:0) hatte durchmachen müssen, fiel in diesem Moment von ihm ab. «Wenn du so einen Scheißtag erwischst, an dem die Pille einfach nicht über die Linie will, muss man einfach dranbleiben. Ich bin heilfroh, dass ich dem Trainer und der Mannschaft etwas zurückgeben konnte», sagte der Angreifer.

Fünf hochkarätige Chancen ließ er aus, beim sechsten Mal traf er endlich. «Über Selke braucht man nicht zu diskutieren. Das sind Spieler, die ich will. Er bereitet Tore vor und schießt sie selber. Was willst du mehr?», sagte Hrubesch. Diese Fähigkeiten weiß auch RB Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick zu schätzen, der ihn 2015 aus Bremen loseiste. «Davie Selke ist einer der wenigen Spieler, der noch den klassischen Mittelstürmertypus verkörpert – groß, schnell, dynamisch, torgefährlich», sagte Rangnick damals.

Auch Hrubesch vertraut Selke, der darüber froh ist. «Es ist nicht selbstverständlich, dass man einen Trainer hat, der hinter einem steht, auch wenn man als Stürmer mal einen Pechtag hat. Und der trotzdem sagt: Hey, du bleibst drauf», bedankte er sich beim Coach.

Fotocredits: Andressa Anholete
(dpa)

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