Sechs Teams kämpfen um den Aufstieg – Wer macht das Rennen?

Düsseldorf – Endspurt in der zweiten Fußball-Bundesliga: Nach den kollektiven Patzern am Wochenende spitzt sich der Kampf um den Aufstieg zu. Was spricht im Schneckenrennen für und gegen die Teams?

1. FC KÖLN (1. Platz/59 Punkte/vor dem Montagsspiel gegen Greuther Fürth):

Was spricht dafür? Sehr viel. Köln hatte vor dem Spiel am Montagabend bei der SpVgg Greuther Fürth fünf Punkte Vorsprung auf Paderborn. Aus den vergangenen zehn Spielen holten die Kölner sechs Siege. Zuletzt verloren sie jedoch gegen Dynamo Dresden (0:3) und den SV Darmstadt 98 (1:2). Trainer Markus Anfang musste gehen, André Pawlak übernahm.

Was spricht dagegen? Eigentlich nichts mehr.

SC PADERBORN 07 (2. Platz/54 Punkte):

Was spricht dafür? Paderborn ist in der Rückrunde mit 29 Punkten das erfolgreichste Team. In den zurückliegenden fünf Spielen holten die Ostwestfalen drei Siege. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart trifft am Sonntag auf den Hamburger SV und damit zuhause auf einen direkten Konkurrenten.

Was spricht dagegen? Die Bilanz gegen den HSV. Zuletzt verloren die Ostwestfalen im DFB-Pokal mit 0:2 gegen das Team von Trainer Hannes Wolf. Auch in der Hinrunde unterlag Paderborn den Hanseaten mit 0:1.

1. FC UNION BERLIN (3. Platz/53 Punkte):

Was spricht dafür? Das Restprogramm. Ein Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Magdeburg und ein Auswärtsspiel beim VfL Bochum, für den es um nichts mehr geht, lesen sich auf dem Papier zumindest recht einfach. Union ist das heimstärkste Team der Liga und will das auch gegen den FCM beweisen.

Was spricht dagegen? Die Negativserie der vergangenen Wochen. In den letzten sieben Spielen gab es für die Köpenicker nur einen Sieg – das 2:0 gegen den HSV. Ansonsten ließen die Hauptstädter unzählige Möglichkeiten ungenutzt. Am Sonntag hätten sie mit einem Sieg in Darmstadt auf Platz zwei klettern können, verpassten aber auch das.

HAMBURGER SV (4. Platz/53 Punkte):

Was spricht dafür? Der HSV hat beide bisherigen Saisonspiele gegen den nächsten Gegner und Aufstiegsrivalen SC Paderborn gewonnen. In der 2. Liga mit 1:0 in Hamburg, im DFB-Pokal-Viertelfinale mit 2:0 in Paderborn. «Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir am Sonntag wieder gewinnen können», sagt HSV-Sportvorstand Ralf Becker.

Was spricht dagegen? Die aktuelle Form. Halbzeit-Meister HSV hat als 16. der Rückrunden-Tabelle unfassbar viele Zähler liegen gelassen. Seit sieben Punktspielen, in denen sie sich eigentlich von den Rivalen absetzen wollten, sind die Norddeutschen ohne Sieg. Zudem haben sie die zweitschlechteste Tordifferenz aller Aufstiegsanwärter.

1. FC HEIDENHEIM (5. Platz/49 Punkte):

Was spricht dafür? Was die Tabellenkonstellation angeht, haben die Heidenheimer ein vergleichsweise leichtes Restprogramm. Am Sonntag spielen sie bei Schlusslicht MSV Duisburg, eine Woche später schließen sie die Saison gegen den Drittletzten FC Ingolstadt 04 ab.

Was spricht dagegen? Das Team von Trainer Frank Schmidt schwächelt im Endspurt. Zuletzt kassierte der FCH zwei Niederlagen. Der Mannschaft fehlt zudem die Erfahrung und wohl auch die entscheidende Qualität für den Aufstiegskampf.

FC ST. PAULI (6. Platz/48 Punkte):

Was spricht dafür? Eigentlich nichts, aber rein rechnerisch ist zumindest der Sprung auf den Relegationsplatz für den Kiezclub noch möglich. Zudem könnte es sich positiv für St. Pauli auswirken, dass es für dessen Gegner VfL Bochum (11.) und SpVgg Greuther Fürth (14.) praktisch um nichts mehr geht.

Was spricht dagegen? Bei fünf Punkten Rückstand auf Platz drei und dem schlechtesten Torverhältnis aller Aufstiegskandidaten glauben nur noch Fantasten an die Rückkehr ins Oberhaus. Trainer Jos Luhukay hat den Rest der Saison bereits als Bewährungszeit für die Profis ausgerufen. Auch die Verantwortlichen planen längst für die kommende Spielzeit in Liga zwei.

Fotocredits: Frank Molter
(dpa)

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