Seat Ateca: SUV mit Flamenco Feeling
Berlin (dpa-infocom) – Seat wagt sich auf neues Terrain. Nach Offroad-Ausflügen mit Autos wie dem Altea Freetrack bringt die VW-Tochter jetzt mit den Ateca ihren SUV an den Start. Der spanische Vetter des Tiguan kommt jetzt in den Handel, und die Preise beginnen bei 19 990 Euro.
Außen pfiffig…
Im Ringen um ein bisschen Aufmerksamkeit im Marktsegment mit der mittlerweile größten Auswahl setzt Seat vor allem auf das Design. Denn obwohl auch der Branchenprimus Tiguan beim Generationswechsel mächtig zugelegt hat und Importmodelle wie der Mazda CX-3 oder der Peugeot 3008 in der Schönheitskonkurrenz weit vorne fahren, überzeugt der nach einer spanischen Stadt benannte Ateca mit einem frischen Look.
Der Blick streng und die Front schnittig, die Flanken schlank und sportlich und der Hintern straff – so sieht es aus, wenn der Tiguan mit Lust und Leidenschaft in Flamenco-Stimmung kommt.
…. innen praktisch
Während die Spanier außen auf das Design setzen, sind es innen vor allem praktische Details, die den Unterschied machen müssen. Denn so hochwertig das Armaturenbrett aussieht, so sauber die Verarbeitung ist, wirkt das Ambiente zu nüchtern und sachlich, als dass der Puls zu rasen beginnen wollte.
Dafür gibt es viel Platz, einen selbst bei voller Bestuhlung noch bis zu 510 Litern voll familientauglichen Kofferraum und ein paar Petitessen, die einem das Leben wirklich leichter machen. Die Heckklappe zum Beispiel schwingt nach einem angedeuteten Fußtritt nicht nur automatisch auf, sondern auch wieder zu. Und für das Smartphone gibt es nicht nur eine rutschfeste Ablage, sondern auch eine induktive Ladeschale.
Die Standardanforderungen einer modernen Familienkutsche erfüllt der Ateca ohnehin: Die Ladekante ist niedrig, der Kofferraumboden eben und die Rücklehne kann man auch vom Heck aus leicht umlegen. Außerdem bietet der Ateca von jedem Platz aus eine gute Aussicht und Zubehör für Arbeit, Sport und Spiel.
Fünf Motoren zur Wahl
Für den Ateca hat Seat zunächst zwei Benzin- und drei Diesel-Motoren im Programm. Die Auswahl beginnt bei einem Dreizylinder-Benziner mit nur einem Liter Hubraum und 85 kW/115 PS und reicht hinauf bis zum 2,0 Liter großen TDI-Motor, der es auf 140 kW/190 PS bringt. Wahrscheinlich werden sich aber die meisten Kunden für den Diesel mit 110 kW/150 PS entscheiden, weil er den besten Kompromiss aus Vernunft und Vergnügen bietet.
Denn auf der einen Seite steht er selbst mit Allrad und Schaltgetriebe mit 4,9 Litern und einem CO2-Ausstoß von 128 g/km in der Liste. Und auf der anderen Seite steht er mit seinen 340 Nm so gut im Futter, dass man in 8,6 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen und bei Vollgas 196 km/h erreichen kann. Damit werden Überholvorgänge nicht zur Mut- und eine lange Autobahnfahrt nicht zur Geduldsprobe.
Familienfreundlich
Allerdings müssen sich Stammkunden bei Seat ein wenig umstellen. Denn obwohl der Ateca über den Modularen Querbaukasten auch mit dem Leon verwandt ist, fährt er nicht ganz so feurig wie das Designerstück in der Kompaktklasse. Fahrwerk und Lenkung sind sehr auf den Familienfrieden ausgelegt. Doch spätestens wenn man den Fahrprofilregler auf den Mitteltunnel auf die Rennflagge dreht, spannt das SUV die Muskeln an und tanzt tatsächlich wie beim Flamenco um die Kurven.
Fit für den Ausflug ins Abenteuer
Was dem Ateca dann noch an Engagement fehlt, macht er am anderen Ende des Einsatzspektrums wett: Denn neben Hightech-Extras wie LED-Scheinwerfern, dem Abstandstempomaten mit Hilfe bei der Spurführung und einem Online-Infotainment mit vorbildlicher Smartphone-Integration gibt es natürlich auch einen Allrad-Antrieb. Zusammen mit der höheren Bodenfreiheit und den Offroad-Fahrprofilen kommt man jenseits der Straße so tatsächlich weiter als mit jedem anderen Seat.
Fazit: Seat kommt spät, aber gewaltig
Mit dem Ateca springt Seat arg spät auf den SUV-Zug. Doch dafür haben die Spanier die lange Wartezeit genutzt und einen gelungenen Geländewagen entwickelt. Denn der Ateca sieht nicht nur besser aus als die meisten Konkurrenten. Sondern er bietet auch mehr Platz, ist deutlich billiger und lässt sich auf Wunsch aufrüsten. So könnten die Spanier das Feld tatsächlich ein wenig von hinten aufrollen.
Datenblatt: Seat Ateca 2.0 TDI4Drive
Motor und Antrieb
Vierzylinder-
Commonrail-Diesel |
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Hubraum: | 1969 ccm |
Max. Leistung: | 110 kW/150 PS bei 3500 – 4000 U/min |
Max. Drehmoment: | 340 Nm bei 1750 – 3000 U/min |
Antrieb: | Allradantrieb |
Getriebe: | 6-Gang-Schaltgetriebe |
Maße und Gewichte
Länge: | 4,36 m |
Breite: | 1,84 m |
Höhe: | 1,62 m |
Radstand: | 2,63 m |
Leergewicht: | 1548 kg |
Zuladung: | 627 kg |
Kofferraumvolumen: | 485 Liter |
Fahrdaten
Höchstgeschwindigkeit: | 196 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 8,60 s |
Durchschnittsverbrauch: | 4,9 Liter/100 km |
Reichweite: | k.A. km |
CO2-Emission: | 128 g/km |
Kraftstoff: | Diesel |
Schadstoffklasse: | EU6 |
Energieeffizienzklasse: | k.A. |
Kosten
Basispreis des Seat Ateca (1.0 TSI): | 19 990 Euro |
Grundpreis des Seat Ateca 2.0 TDI 4Drive: | 29 410 Euro |
Typklassen: | k.A. |
Kfz-Steuer: | 206 Euro/Jahr |
Wichtige Serienausstattung
Sicherheit: | Sieben Airbags, Allradantrieb, City-Notbremsfunktion |
Komfort: | Zentralverriegelung, Klimaanlage, Multimedia-Touchscreen, Tempomat |
Spritspartechnik: | Start-Stopp-Automatik |
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke
Fotocredits: Seat,Seat,Seat,Seat
(dpa)