Schwiegertochter gesucht – gefunden wird vor allem Stumpfsinn!
Der attraktive Raik, „der einfühlsame Lagerist“ Frank oder Hartmut, Ritter aller Uvulas – das sind die neuen Helden des sonntäglichen Vorabend-Programms bei RTL. Nie gehört? Das ist auch besser so…
„Schwiegertochter gesucht“ – dagegen muss der Vietnamkrieg eine Vergnügungsfahrt gewesen sein, denn „DAS GRAUEN“ ™ schlägt hier mit solcher Brachialgewalt zu, dass der unvorbereitete Zuschauer nach 70 Minuten mit offenem Mund und matschigem Gehirn in seinem Sessel zittert.
Was hier für ruhmsüchtige TV-Figuren die Leinwand bevölkern, das toppt sogar meinen bisherigen Favoriten Promi-Dinner. Es geht darum, dass möglichst unsympathische Single-Männer aus Deutschland, die noch bei Mama wohnen, von Vera Int-Veen unter die Haube / an die Frau / in irgendeiner Form zur Kontaktaufnahme mit halbwegs gleichaltrigen Weibern gebracht werden.
Natürlich hat die Mama da auch ein Wörtchen mitzureden. Das Ganze wird in diesem grässlichen, unerträglichen, grauenhaften (siehe oben) Handkamera-Kommentator Stil gefilmt, der die Schwiegertochter in den Einheitsbrei der Pseudo-Doku-Kuppel-Zeitverschwendungsshows drückt und nochmal kräftig mit dem Löffel draufhaut. Nur für den Fall, dass da ein Funke Intelligenz überlebt hat. Wäre sicherlich schlecht für die Quote, schließlich kann ich mir den Erfolg der Serie (geht mittlerweile in die 2. Staffel) nur dadurch erklären, dass manche Menschen Spaß daran haben, offensichtlich dümmeren Exemplaren der gleichen Gattung beim verbalen Dahinvegetieren zuzusehen.
Mir fehlen auch irgendwie die Worte. Angesehen haben sollte man sich das mal, um den Glauben an die Menschheit da zu lassen, wo er hingehört. Bei Mutti in der Kindheit.
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