Schweres Erdbeben auf indonesischer Ferieninsel Lombok
Jakarta – Nach dem schweren Erdbeben auf der indonesischen Insel Lombok sollten Touristen die Entwicklung dort in den lokalen Medien verfolgen und Anweisungen der Behörden unbedingt folgen. Das rät das
Auswärtige Amt (AA) in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen für das asiatische Land.
In Indonesien ereignen sich
Erdbeben regelmäßig, aktuell sind auch mehrere Vulkane aktiv. Reisende müssen daher laut dem AA jederzeit mit Beeinträchtigungen im Flugverkehr rechnen. Für solche Fälle sollte man Bargeld und Kreditkarten sowie benötigte Medikamente in ausreichender Menge mitführen.
Menschen mit Indonesien-Reiseplänen rät das AA dringend, sich in die
Krisenvorsorgeliste des Ministeriums einzutragen. Diese dient dazu, dass sich deutsche Auslandsvertretungen in Ausnahmesituationen schnell mit Reisenden in Verbindung setzen können. Die elektronische Registrierung ist eine freiwillige Maßnahme und online möglich.
Das neue Beben hatte Lombok gegen 19.46 Uhr Ortszeit am Sonntagabend erschüttert. Dabei starben nach Angaben der zuständigen Provinzbehörden mindestens 142 Menschen. Zudem gab es mehrere hundert Verletzte. Das Zentrum des Bebens lag rund 18 Kilometer nordöstlich von Lombok im Meer, in etwa 15 Kilometern Tiefe. Die größten Schäden gab es an der Nordküste. Auch die Hauptstadt Mataram wurde sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der Süden und der Westen, wo sich die meisten Urlauber aufhalten, ist weniger betroffen.
Die Stärke des Bebens hatte die indonesische Behörde für Wetter, Klima und Geophysik zunächst mit 7,0 angegeben und später auf 6,9 korrigiert. Auch die US-Erdbebenwarte führte die Stärke mit 6,9. Am Montag gab es immer wieder kräftige Nachbeben.
Von den kleineren Gili-Inseln wurden mehrere hundert Urlauber mit Booten in Sicherheit gebracht, zunächst nach Lombok. Von dort aus wollten die meisten die Insel dann mit dem Flugzeug Richtung Heimat verlassen. Es gab auch Urlauber, die innerhalb einer einzigen Woche gleich zwei schwere Beben miterlebten.
Das Beben war auch auf der bekannteren Nachbarinsel Bali zu spüren. Dort rannten Urlauber in Panik aus ihren Hotels. Nach Medienberichten wurden das Gebäude des internationalen Flughafens Ngurah Rai sowie zwei Einkaufszentren in der Stadt Ubud, die im Inselinneren liegt, beschädigt. Der Flugbetrieb ist nach Angaben der Behörden von dem Beben aber nicht beeinträchtigt.
Lombok war erst vor einer Woche von einem Erdbeben der Stärke 6,4 erschüttert worden. Dabei wurden 16 Menschen getötet. Außerdem gab es mehr als 350 Verletzte. Gut 500 Ausflügler wurden in den folgenden Tagen von dem aktiven Vulkan Rinjani in Sicherheit gebracht, wo sie zeitweilig festsaßen. Unter ihnen waren auch annähernd 200 Touristen aus dem Ausland, darunter etwa zwei Dutzend Deutsche.
Fotocredits: Sidik Hutomo
(dpa/tmn)