Schweizer Fischer soll Union Berlin nach oben führen

Berlin – Bei der Frage nach dem Aufstieg legt Urs Fischer seine Schweizer Zurückhaltung zumindest ein wenig ab. Mit dem früheren Meistertrainer will der 1. FC Union Berlin die enttäuschende abgelaufene Zweitliga-Saison vergessen machen – und wieder Richtung Bundesliga angreifen.

«Es ist schon klar: Auch mein Bestreben ist, dass wir ein Wörtchen mitreden können», sagte der 52-Jährige am Freitag bei seiner Präsentation im Stadion An der Alten Försterei. «Wenn es jetzt schon dieses Jahr ist – wieso nicht?»

Der ehemalige Coach des FC Basel übernimmt bei den Köpenickern als Nachfolger von André Hofschneider und erhält einen Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2020. «Ich bin wirklich stolz, dass ich jetzt ein Teil von Union Berlin bin», sagte Fischer bei seiner Vorstellung und beschrieb sich selbst als «korrekt, konsequent, mit Ambitionen». Zuvor hatten «B.Z.» und «Bild» über diese Personalie berichtet.

Der Ex-Nationalspieler hatte zuletzt bis zum Sommer 2017 den FC Basel betreut. Mit dem Spitzenclub holte er zweimal die Meisterschaft sowie einmal den nationalen Pokal.

Zum Einstand wollte Unions neuer Sportchef Oliver Ruhnert seinem Trainer öffentlich keine Platzierung als Zielvorgabe aufbürden. Doch die erwünschte Tendenz ist klar. «Wir haben beim Trainer eine Mischung gefunden. Wir haben den Anspruch, bodenständig zu sein. Nach der letzten Saison ist unsere Aufgabe, eine Saison zu spielen, die wieder in die andere Richtung geht», sagte Ruhnert nach Rang acht und Abstiegsgefahr bis kurz vor Ende. «Urs Fischer steht aber auch dafür, dass wir erfolgreich Fußball spielen wollen.»

Vor allem offensiv eilt dem früheren Verteidiger ein guter Ruf voraus. Unter ihm stellte Basel mit 92 Toren und 86 Punkten 2016/17 in der Schweizer Super League Rekorde auf. Anschließend trennte sich der Club aufgrund eines Wechsels in der Vereinsführung jedoch von seinem Meistertrainer.

Der Weg von einem Schweizer Champions-League-Teilnehmer zum Zweitligisten aus Köpenick stellt für Fischer aus eigener Sicht dabei «bei weitem keinen Schritt zurück» dar. In seiner Auszeit hospitierte er unter anderem bei Trainerkollege Dieter Hecking von Borussia Mönchengladbach – und sieht sich in der Bundesliga nun am Ziel: «Ich bin über-überglücklich, dass ich mir diesen Wunsch erfüllen konnte.»

Fotocredits: Paul Zinken
(dpa)

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