Schutz für Urlaub besser direkt abschließen
Berlin – Mit wenigen Klicks können Verbraucher Reisen im Internet buchen – oft gibt es auf den Reiseportalen auch noch einen entsprechenden Versicherungsschutz dazu.
Doch Vorsicht: nicht immer sind die Leistungen der Versicherungspakete, die Urlauber über die Buchungsportale abschließen können, auch günstig und passgenau. Darauf macht die Stiftung Warentest in ihrer aktuellen Ausgabe der Zeitschrift «Finanztest» (12/2019) aufmerksam.
Die Tester haben zehn Buchungsportale und deren Versicherungspakete genauer untersucht – dabei haben sie sich auf die Bereiche Auslandskranken- und Reiserücktrittversicherung fokussiert. Ihr Fazit: Der Versicherungsschutz war bei den meisten Seiten zwar gut.
Doch häufig müssen Urlauber aber im Schadensfall mit einer hohen Selbstbeteiligung rechnen – nicht immer ist dies auf den ersten Blick ersichtlich. Zudem enthalten die Pakete oft Leistungen, die Urlauber nicht zwingend brauchen, etwa eine Reisehaftpflicht-, Reiseunfall-, oder Reisegepäckversicherung. Dadurch verteuern sich die Angebote.
Besser den Schutz direkt abschließen
Die Buchungsportale agieren oft zudem nur als Vermittler einzelner Versicherer und kassieren dafür eine Provision. Aus Sicht der Warentester sind Versicherungspakete über Buchungsportale, wenn überhaupt, nur für bequeme Menschen geeignet, die weiteren Aufwand scheuen wollen.
Die Tester raten stattdessen: besser direkt beim Versicherer den Schutz abzuschließen – der Aufwand dafür sei meist nur minimal größer. Und Verbraucher könnten dadurch sparen. Oft gibt es beim direkten Abschluss einen guten und günstigen Schutz ohne Selbstbeteiligung. Die Leistungen der einzelnen Anbieter sollte man genau vergleichen – dabei auch auf die Länge der Laufzeit achten.
Viele Angebote sind überflüssig
Während eine Reiserücktrittversicherung nicht zwingend nötig ist und sich eher bei teuren Reisen lohnt, schätzen die Tester hingegen eine Auslandskrankenversicherung als unerlässlich ein. Hierbei lohnt es sich auch ein Jahresvertrag abzuschließen, insbesondere wenn man regelmäßig im Ausland unterwegs ist.
Die Reiserücktrittversicherung übernimmt Behandlungskosten im Ausland und sie sollte zudem medizinisch sinnvolle Rücktransporte abdecken. Beides kann sich im Schadensfall schnell auf mehrere Zehntausend Euro summieren – Kosten, die die gesetzliche Krankenkasse in der Regel nicht übernimmt.
Übrigens: Verbraucher sollten sich nicht von Warnhinweisen auf den Buchungsportalen irritieren lassen – beide Versicherungen können sie in der Regel auch noch kurz vor der Reise abschließen.
Fotocredits: Christin Klose
(dpa/tmn)