Schuhtrend: «Ein bisschen Bling Bling muss sein»

Düsseldorf – Brokat, Samt, Lack, Metallic und Stickerei: Im Herbst und Winter 2017/18 wird die Schuhmode glamourös.

Claudia Schulz, Trendexpertin des Deutschen Schuhinstituts, ist sich sicher: «Ein bisschen Bling Bling muss sein.» Nach einem schlechten Jahr 2016 sei der deutsche Schuhhandel auch dringend auf neue Impulse angewiesen.

«Die Leute wollen nicht den 25. Sneaker», sagt die Expertin. Mit nennenswerten Preissteigerungen müssten die Kunden bei Schuhen jedoch nicht rechnen. Die neuen Schuhtrends werden noch bis Donnerstag bei der internationalen Schuhmesse
GDS in Düsseldorf vorgestellt.

Auch wenn die schwarzen Schuhe nicht gleich aus dem Regal verbannt werden müssen, so rät die Schuhexpertin nun zu mehr Farbe, Glanz und Mustern. Gern gesehen seien dabei «coole Kontraste» wie etwa Brokatstiefel zu Jeans. Für ganz Modemutige empfiehlt die Trendexpertin den Klassiker «Pumps mit Keilhosen».

Angesichts von schmuddeligem Winterwetter mache aber auch der «Trend zum Zweitschuh» Sinn, meint Schulz. So könnten vor dem Start aus der Wohnung oder aus dem Büro etwa die bestickten Stoff-Stiefeletten gegen straßentauglichere Exemplare ausgetauscht werden. Wer auch draußen auf die neuen Trendschuhe nicht verzichten wolle, könne auf Modelle mit dickeren Sohlen zurückgreifen. Präsentiert werden auf der Messe aber auch neue Verfahren, die selbst Stoffschuhe unempfindlich gegen Schmutz und Nässe machen sollen.

Ganz spurlos geht der Trend nach dem Willen der Schuhbranche auch an den Männern nicht vorbei. Bei ihnen soll Ziernähte, Kroko-Applikationen oder Stickereien zumindest für einen Hauch von modischem Glanz sorgen. Richtig glitzern und glänzen dürfe es dagegen bei Modellen für Kinder: «Zum Glück brauchen Kinder noch immer neue Schuhe», sagt Schulz.

Statt vorgefertigter Schuhe aus dem Regal könnten die Kunden in Zukunft ihre Fußbekleidung selbst designen und noch im Laden innerhalb weniger Minuten herstellen lassen, erzählt die Kreativ-Direktorin des niederländischen Unternehmens Slem, Nicoline van Enter. Möglich mache dies etwa der Einsatz von 3D-Druckern. Auch Einlagen oder orthopädische Schuhe könnten so passgenau hergestellt werden.

Zu den Zukunftsvisionen der Branche gehörten auch Schuhe aus Fischleder oder aus Strick. Neue Materialien könnten zudem dafür sorgen, dass Schuhe künftig biologisch abbaubar werden und nach dem Gebrauch auf dem Kompost landen könnten, hieß es.

Fotocredits: Marius Becker
(dpa)

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