Schalke zittert sich in Nürnberg ins Pokal-Achtelfinale

Nürnberg – Der FC Schalke 04 hat seinen Aufwärtstrend auch im DFB-Pokal bestätigt und dank eines erzitterten Auswärtssieges beim 1. FC Nürnberg das Achtelfinale erreicht.

Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl setzte sich mit 3:2 (3:0) durch, musste trotz einer völlig gefahrlosen ersten Stunde im Finish aber bangen. Doppeltorschütze Jewgeni Konopljanka (20./45. Minute) und Klaas-Jan Huntelaar (31.) hatten den Fußball-Bundesligisten verdient zu einem vermeintlich beruhigenden 3:0 geschossen. Dann aber machten es Abdul-Rahman Baba mit einem Eigentor (59.) und Tobias Kempe per Foulelfmeter (68.) vor 28 281 Zuschauern noch einmal spannend.

«Das war ein perfektes Spiel, wir haben nämlich 60 Minuten dominiert und in den letzten 30 Minuten gesehen, wie es nicht geht», sagte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel. Für die Profis bedeuteten solche Erfahrungen einen «Lernprozess».

Der fünfte Schalker Sieg innerhalb der jüngsten sechs Pflichtspiele geriet erst am Ende in Gefahr, nachdem die Partie eigentlich schon entschieden schien. Souverän bestimmten die Gelsenkirchener lange Zeit das Geschehen, warteten geduldig auf ihre Chancen und zeigten sich abschlussstark. Die Nürnberger rannten fast nur hinterher und hatten spielerisch nichts entgegenzusetzen. Eine Slapstick-Aktion von Baba und ein Strafstoß brachten den Zweitligisten zwar noch einmal zurück ins Spiel – dennoch wurde es letztlich nichts mit dem erneuten Einzug in die Runde der letzten 16 Teams.

Nach einer ausgeglichenen ersten Viertelstunde strahlten die Schalker immer größere Dominanz aus. Konopljanka hätte nach einem schönen Pass von Max Meyer schon nach 16 Minuten die Führung erzielen können, scheiterte aber am stark reagierenden Thorsten Kirschbaum. Kurz darauf war der jüngst starke Nürnberger Schlussmann gegen den Ukrainer erstmals machtlos – wieder auf Vorarbeit von Meyer. Dessen Hereingabe stichelte Konopljanka ins Netz.

Die Franken präsentierten sich zunächst unbeeindruckt, hätten bei einer Kontersituation (24.) sogar fast den Ausgleich erzielt, wenn Kempes Flanke den freistehenden Miso Brecko erreicht hätte. Stattdessen legte Schalke nach: Eine starke Einzelaktion von Junior Caicara, der gleich mehrere Gegenspieler düpierte, vollendete Huntelaar aus kurzer Distanz. Nur wegen des verletzungsbedingten Fehlens von Breel Embolo und Franco Di Santo war der zum Ersatzmann degradierte Niederländer überhaupt in die Startelf gerückt.

Noch vor der Pause legte Schalke den dritten Treffer durch Konopljanka nach, doch mit dem Kräfteschonen für das Bundesliga-Revierderby am Samstag (18.30 Uhr) in Dortmund wurde es nichts. Zunächst bugsierte Baba Kempes Schuss unnötig ins eigene Tor, kurz darauf foulte Junior Caicara Behrens im Strafraum, und Kempe verwandelte den fälligen Elfmeter. Nürnberg witterte neue Hoffnung, hatte mehrere Chancen – erzielte aber kein drittes Tor.

Fotocredits: Daniel Karmann
(dpa)

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