Schalke-Spieler McKennie: Bereit, die Konsequenzen zu tragen

Gelsenkirchen – Weston McKennie will seinen Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt fortführen.

In einem Interview des US-Magazin «Forbes» kündigte der 21 Jahre alte Fußball-Profi des Bundesligisten FC Schalke 04 ein Video an, das er wahrscheinlich am 2. Juni über die sozialen Netzwerke verbreiten will. Darin soll brutales Vorgehen gegen Schwarze zu sehen sein.

Darüber hinaus schilderte der US-Nationalspieler, dass er bei einem Pokalspiel bei einem unterklassigen Verein selbst Rassismus erlebt habe. Dort habe ihn ein Heimfan einen «Affen» genannt und mit Affenlauten und -Gesten verunglimpft und provoziert. Er hasse es, über solche Vorfälle zu sprechen, betonte McKennie. «Aber wenn ich nicht darüber spreche, wenn ich nicht sage, was mit mir und meiner Familie passiert ist und ich nicht darauf aufmerksam mache, werden wir niemals die Kraft haben, etwas zu ändern», sagte McKennie.

Der Mittelfeldspieler hatte am vergangenen Spieltag beim Heimspiel gegen Werder Bremen eine Armbinde mit der Aufschrift «Justice for George» (Gerechtigkeit für George) getragen. Damit dokumentierte McKennie seine Solidarität mit dem zuvor in den USA bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaner George Floyd.

Dem Schalker war nach eigenen Angaben bewusst, dass ihm eine Strafe durch den DFB drohen könnte, weil politische Botschaften auf dem Fußballplatz eigentlich nicht erlaubt seien. Schiedsrichter Felix Zwayer habe ihn im Spiel sogar aufgefordert, die Armbinde abzunehmen. Aber das wollte er nicht. Die Liga und Fußballverbände würden immer predigen: «Nein zu Rassismus». Er sei absolut bereit, für sein Handeln einzustehen. «Wenn ich die Konsequenzen tragen muss, um meine Meinung zu äußern, meine Gefühle auszudrücken, für das einzustehen, woran ich glaube – dann muss ich das tun.»

Fotocredits: Martin Meissner
(dpa)

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