Schalke-Profi Harit in tödlichen Unfall verwickelt

Marrakesch – Der Schalker Fußball-Profi Amine Harit ist in seinem Heimatland Marokko nach Angaben der Polizei in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt gewesen.

In einem Gespräch mit Schalkes Sportvorstand Christian Heidel schilderte der 21-Jährige die schlimmen Ereignisse der vergangenen Nacht. Der Fußballprofi stehe immer noch unter Schock.

«Mit großer Bestürzung hat der FC Schalke am Samstag von einem schweren Verkehrsunfall mit einem Todesopfer Kenntnis bekommen, der sich in der vorherigen Nacht in Marrakesch (Marokko) ereignete und an dem Mittelfeldspieler Amine Harit beteiligt war», heißt es in der Mitteilung des Fußball-Bundesligisten. «Er habe als Fahrer des Unglückswagens keine Möglichkeit gehabt, den tragischen Unfall zu verhindern», wird Harits Schilderung darin wiedergegeben.

Nach ersten Berichten der Polizei hatte Harit in der Nacht zu Samstag in Marrakesch bei schlechter Sicht einen 18-Jährigen überfahren, der eine stark befahrene Straße überquerte.

Der Fußballer wurde nach Angaben der Polizei festgenommen und nach Klärung des Sachverhalts wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Behörden haben angeordnet, dass der Pass von Amine Harit eingezogen wird.

Zunächst kursierende Berichte, wonach Harits erst 14 Jahre alter Bruder während des Unfalls am Steuer gesessen haben soll, wies ein leitender Polizeioffizier, der nicht genannt werden wollte, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zurück.

Der gebürtige Franzose Harit wechselte im vergangenen Sommer für rund acht Millionen Euro vom französischen Erstligisten FC Nantes zum Revierclub. Bei Schalke 04 unterschrieb der 21-Jährigen einen Vertrag bis 2021 und entwickelte sich schnell zum Leistungsträger und Publikumsliebling. Erst vor wenigen Wochen hatte die Deutsche Fußball Liga ihn mit dem «Rookie Award» ausgezeichnet – dem Fan-Preis für den besten U23-Spieler der Saison.

Mit Frankreich hatte Harit 2016 noch die U 19-Europameisterschaft in Deutschland gewonnen. Anschließend entschied er sich aber, in der A-Nationalmannschaft für Marokko, das Heimatland seiner Eltern, aufzulaufen. Bei der WM kam der 21-Jährige für die Nordafrikaner zu seinem siebten Ländespieleinsatz, er stand bei der 0:1-Niederlage gegen den Iran in der Startelf. Marokko schied als Letzter der Gruppe B in der Vorrunde aus.

Zum Trainingsauftakt der Schalker am 1. Juli war Harit nach seinem WM-Einsatz noch nicht vorgesehen. Er hat planmäßig Sonderurlaub.

Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)

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