Schalke 04 mit B-Team in Salzburg

Salzburg – Markus Weinzierl lässt keinen Zweifel aufkommen, wie die Prioritäten verteilt sind. «Unser Spiel gegen Bayer Leverkusen ist wichtiger. Deswegen werden wir auch einige Spieler schonen», kündigte der Trainer des FC Schalke 04 vor der Reise zum letzten Gruppenspiel bei RB Salzburg an.

Der 41-Jährige wird die sportlich bedeutungslose Partie am Donnerstag (21.05 Uhr) erneut dazu nutzen, um Spielern aus der zweiten Reihe Spielpraxis zu ermöglichen und sich auf europäischer Bühne zu präsentieren.

Danach rückt beim Bundesliga-Achten das Restprogramm mit den Heimspielen gegen Leverkusen am Sonntag (17.30 Uhr) und Freiburg sowie der Partie beim Hamburger SV in den Fokus. Dort sind wieder die Stammkräfte wie Nabil Bentaleb, Leon Goretzka oder Max Meyer gefragt. «Bis Weihnachten wollen wir so viele Punkte holen wie möglich, um uns für das nächste Jahr in Position zu bringen», sagte Weinzierl.

Bisher ist der Schalke-Coach mit seiner Rotationsmasche gut gefahren. Fünf Spiele, fünf Siege, 9:1 Tore – die Königblauen sind wie kaum eine andere Mannschaft durch die Vorrunde der Europa League gerauscht und stehen als Sieger der Gruppe I mit der makellosen Bilanz längst in der K.o.-Runde. Stets tauschte Weinzierl ein Teil des Personals aus, beim 2:0 gegen Nizza rückten zuletzt sogar acht Profis in die Startelf, die in der Bundesliga kaum oder gar nicht zum Einsatz kamen. Auch gegen die schon ausgeschiedenen Salzburger dürfte wieder die Stunde der Rekonvaleszenten, Ersatzkräfte und Talente schlagen.

Nach seinen 45 Minuten gegen Nizza ist Fabian Reese heiß auf einen weiteren Einsatz. «Davon habe ich immer geträumt. Ich bin für jede Minute dankbar und versuche meine Chance zu nutzen», schwärmte der 19-Jährige. Gut möglich, dass Weinzierl sogar einen Wechsel auf der Torhüter-Position vornimmt, der in dieser Saison bislang tabu war. So könnte der durch zahlreiche Verletzungen immer wieder zurückgeworfene Fabian Giefer für Stammkeeper Ralf Fährmann zwischen die Pfosten rücken. «Das ist eine Überlegung wert», deutete Weinzierl das Comeback von Giefer an, der sein letztes Pflichtspiel vor 22 Monaten beim 1:1 gegen den FC Bayern am 3. Februar 2015 absolvierte.

Anders als sonst im Europacup absolvierte der Revierclub das Abschlusstraining noch in Gelsenkirchen, ehe der Tross nach Salzburg flog. Die Änderung der Gepflogenheiten sollen aber niemanden dazu verleiten, die Partie gegen das ersatzgeschwächte Team von Trainer Oscar Garcia, nicht ernst zu nehmen. Zumal 10 000 Schalke-Fans ihre Elf in der Red Bull Arena anfeuern wollen. «Wir werden das Spiel nicht abschenken. Wir wollen den sechsten Sieg im sechsten Europa-League-Spiel», betonte Weinzierl.

Der Ärger um die 1:2-Pleite bei Salzburgs «Schwester-Verein» RB Leipzig, den von Timo Werner geschundenen Elfmeter und das Ende der Serie nach zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage ist noch immer nicht ganz verraucht. «Der Videobeweis muss so schnell wie möglich kommen», forderte Weinzierl, der vor allem mit der unberechtigten Gelben Karte für Fährmann hadert. «Es wäre ein Unding, wenn Fährmann am Ende der Saison deswegen vielleicht gesperrt wäre.»

Voraussichtliche Aufstellungen:

RB Salzburg: Walke – Lainer, Upamecano, Miranda, Ulmer – Lazaro, Laimer, Samassékou, Berisha – Hwang, Minamino

FC Schalke 04: Giefer – Riether, Naldo, Kehrer – Caicara, Stambouli, Baba – Konopljanka, Aogo – Tekpetey, Reese

Schiedsrichter: Petrescu (Rumänien)

Fotocredits: Guido Kirchner
(dpa)

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