Rummenigge beklagt Sittenverfall – Versprechen von Ancelotti
München – Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat die Vorfälle beim jüngsten Auswärtsspiel des deutschen Meisters in Berlin zum Anlass genommen, um vor einem Sittenverfall im deutschen Fußball zu warnen.
«Mir gefällt nicht, was derzeit in den Bundesligastadien vor sich geht. Ich habe das Gefühl, dass die Verrohung, die wir in vielen Bereichen unserer Gesellschaft beobachten, zunehmend auch den Fußball heimsucht. Das ist ein Phänomen, das es in diesem Ausmaß so noch nicht gegeben hat», schrieb Rummenigge im Vorwort des Vereinsmagazins zum Heimspiel der Bayern am Samstag gegen den Hamburger SV.
Nach dem späten Ausgleich der Bayern zum 1:1-Endstand gegen die Hertha hatte sich Bayern-Trainer im Berliner Olympiastadion nach einer Provokation zu einer Unbeherrschtheit hinreißen lassen. Der Italiener zeigte den Mittelfinger Richtung Zuschauertribüne. «Das darf nicht passieren, ich muss mich unter Kontrolle haben», sagte Ancelotti. Er dankte dem DFB-Sportgericht, dass sein Verfahren gegen Zahlung einer Spende von 5000 Euro eingestellt wurde. Der Bayern-Trainer hatte seine Geste sofort eingestanden. «Ich bin vorher angespuckt worden», begründete Ancelotti seine Reaktion.
«Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass nach einem Ausgleich in der 96. Minute die Emotionen hochkochen. Aber Spucken ist völlig inakzeptabel, das war übel», äußerte Rummenigge zum Fall Ancelotti. Rummenigge appellierte an alle Stadionbesucher, «sich anständig zu verhalten». Es gelte auch in diesem Fall: «Wehret den Anfängen.»
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(dpa)