Rückschlag für den BVB nach Pokal-Gala

Dortmund – Coup im Pokal, Rückschlag in der Bundesliga: Bei Borussia Dortmund ist nur drei Tage nach dem umjubelten Erfolg beim FC Bayern die Euphorie verflogen.

Im Heimspiel gegen den 1. FC Köln kam das Team von Trainer Thomas Tuchel nicht über ein 0:0 hinaus. Damit gerät die zum wichtigsten Saisonziel erklärte direkte Qualifikation für die Champions League in Gefahr. Mit einem Sieg am Sonntag über Frankfurt könnte Hoffenheim am Tabellendritten BVB vorbeiziehen.

Vor 81 360 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park erspielte sich die Borussia zwar eine Vielzahl guter Chancen, schlug daraus aber kein Kapital. Damit blieb FC-Coach Peter Stöger auch in seinem sechsten Spiel gegen den Revierclub ohne Niederlage.

Nach dem kräftezehrenden Auftritt drei Tage zuvor im Pokal-Halbfinale beim FC Bayern nahm BVB-Coach Tuchel vier Änderungen in der Startelf vor. So saßen in Ousmane Dembélé und Sven Bender zwei Hauptdarsteller von München zunächst nur auf der Bank. Stöger änderte sein Team im Vergleich zum 1:1 gegen Hoffenheim eine Woche zuvor lediglich auf zwei Positionen.

Von Müdigkeit der Pokalfinalisten war wenig zu spüren. Die Kölner, bei denen der grippekranke Yuya Osako kurzfristig ausfiel, standen von Beginn an unter Druck. Frühe Dortmunder Chancen von Pierre-Emerick Aubameyang (12.) und Marco Reus (16.), bei der Ex-Borusse Neven Subotic einem Eigentor nahe war, blieben aber ungenutzt.

Auch wenn sich die Gäste danach ein wenig vom Druck befreiten und bei Schüssen der einstigen Dortmunder Milos Jojic (29.) und Leonardo Bittencourt (31.) Torgefahr andeuteten, blieb der BVB tonangebend. Die bis dahin größte Chance hatte kurz zuvor Reus (26.) vergeben. Der Nationalspieler schoss nach einem sehenswerten Solo von Aubameyang aus kurzer Distanz über das Tor.

BVB-Treffern von Aubameyang (15.) und Reus (34.) verweigerte Schiedsrichter Tobias Stieler zu Recht wegen Abseitsstellungen die Anerkennung. Obwohl der BVB bei den Torschüssen mit 11:2 vorne lag, ging die ansehnliche Partie mit reichlich Strafraumszenen torlos in Pause.

Auch nach Wiederanpfiff geriet das Kölner Bollwerk gelegentlich ins Wanken. Bei Schüssen von Reus (46.) und Marcel Schmelzer (49.) war FC-Torhüter Timo Horn jedoch zur Stelle. Deshalb wurde die Partie für den BVB mehr und mehr zu der von vielen erwarteten Geduldsprobe. Zumal sich der Gegner nun vollends auf die Defensive beschränkte.

Die Einwechslungen von Dembélé und Raphael Guerreiro (jeweils 66. Minute) sollten das Offensivspiel der Borussia noch einmal beleben. Doch nur bei Möglichkeiten von Aubameyang (70.) und Guerreiro (90.+1) war der BVB dem späten Siegtreffer nahe.

Fotocredits: Bernd Thissen
(dpa)

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